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Die von OECD-Ökonom Padoan (rechts) geforderten Käufe würden auch Italiens Premier Mario Monti (Mitte) erfreuen.

Foto: epa/ferrari ettore

Jackson Hole - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat sich für Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen. "Ich denke, es ist nun der Zeitpunkt gekommen, an dem die europäischen Behörden zu einer Lösung kommen müssen", sagte der Chefvolkswirt der in Paris ansässigen Organisation, Pier Carlo Padoan, im amerikanischen Jackson Hole in Wyoming.

Angesichts der Ruhe an den Finanzmärkten in den vergangenen Woche gebe es ein Zeitfenster, das genutzt werden solle, sagte der Experte am Rande des jährlich stattfindenden Zentralbank-Treffens. Er betonte, die OECD sei für ein Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB), um die Probleme klammer Staaten an den Finanzmärkten zu lindern.

Bundesbank dagegen

Die Renditeaufschläge auf spanische und italienische Anleihen seien kein Abbild der Fundamentaldaten, sondern vielmehr Ausdruck der Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone, sagte er. Es müsse also gehandelt werden, um zu zeigen, dass es nicht so weit kommen werde. "Ein Eingreifen an den Anleihemärkten ist ein wichtiger Schritt in einer breiter angelegten Strategie."

Die EZB trifft sich am Donnerstag zu ihrer turnusmäßigen Zinssitzung. Es wird erwartet, dass sie dann über die heftig umstrittenen Anleihekäufe entscheiden wird. Bundesbankchef Jens Weidmann, der auch im EZB-Rat sitzt, hat sich klar gegen einen solchen Kurs ausgesprochen. (APA, 2.9.2012)