Eisenstadt - Im Burgenland hat der Landtag im Vorjahr den Weg für die Legalisierung des Kleinen Glücksspiels geebnet. Seitens der Wiener SPÖ will man sich währenddessen beim SP-Bundesparteitag im Herbst für ein österreichweites Verbot stark machen. Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) kann einem bundesweiten Verbot wenig abgewinnen: "Ich befürworte das nicht", erklärte Niessl.

"Das illegale Glücksspiel hat man seit Jahrzehnten nicht in den Griff gekriegt", so Niessl. Es sei schon in seiner Zeit als Bürgermeister von Frauenkirchen in den 1980er Jahren eine große Herausforderung für ihn gewesen, das zu verhindern - "mit allen Möglichkeiten bis hin zu den Beschlagnahmungen von Automaten. Da bin ich wahrscheinlich einer der wenigen Bürgermeister, die das durchgezogen haben."

"Strenge Regeln statt Illegalität"

Im Burgenland gelte die Devise: "Strenge Regeln statt Illegalität. Vor allen Dingen wollen wir strenge Maßnahmen zum Spieler- und Jugendschutz haben." Den im Landtag beschlossenen Gesetzesantrag - zuständig sei Landesrätin Michaela Resetar (ÖVP) - trage die SPÖ mit, "weil wir dort auch diese strengen Regeln gemeinsam ausverhandelt haben." Damit wolle man den "Wildwuchs" beseitigen.

Über eine bundesweite Regelung beim Kleinen Glücksspiel könne man reden, "wenn es so strenge Regeln gibt, wie wir das vorgesehen haben", meinte Niessl. Beim Spielen in der Illegalität spiele auch Steuerhinterziehung sehr viel mit. "Da muss man natürlich schauen, wie das möglichst gut durch Gesetze abgestellt werden kann."

Keine Steuereinnahmen

Bei der neuen Regelung sei beim legalen Glücksspiel jeder Automat mit dem Finanzministerium verbunden, was Steuereinnahmen bringe. Illegale Automaten, durch deren Einsatz schon "Hunderte Millionen an Schwarzgeld produziert worden sind", müssten endgültig beseitigt werden, meinte Niessl: "Jeder, der spielen will, der kann das im Internet machen, er kann es im Ausland machen, er kann es in anderen Bundesländern machen, er kann es im Ausland machen. Und da zu glauben, das Burgenland ist dann eine Insel der Seligen, wo nicht gespielt wird, ist meiner Meinung nach ein Irrglaube." (APA, 31.8.2012)