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Das Los meinte es nicht so schlecht mit Rapid.

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Was auf Rapid wartet

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Monaco/Wien -Wien - Also sprach Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler: "Mit Metalist Charkiw und Rosenborg Trondheim treffen wir auf zwei Mannschaften, gegen die wir bereits gespielt haben. Dabei haben wir positive Erfahrungen gesammelt. Ganz besonders freuen wir uns natürlich auf unsere österreichischen Nachbarn, auf Rapid." Zur gleichen Zeit, nur in Wien, sagte Rapids Kapitän Steffen Hofmann am Freitag knapp vor 14 Uhr: "Schwierig. Rosenborg könnten wir packen. Es hätte interessantere Gruppen gegeben. Aber wir müssen froh und stolz sein, in der Europa League dabei sein zu dürfen." Die Mannschaft, die am Vortag gemeinsam in Hütteldorf PAOK Saloniki 3:0 abgefertigt hatte, verfolgte die Zeremonie gemeinsam in Hütteldorf vor riesigen Flachbildschirmen.

Rapid wurde im weit entfernten Grimaldi Forum von Monaco aus Topf vier gezogen, als 47. von 48 Mannschaften. Spektakulärer wären die Gruppe A mit Liverpool, Udine und Young Boys Bern gewesen oder die Abteilung J mit Tottenham, Panathinaikos und Lazio. Es wurde aber K, die Reisen führen nach Deutschland, in die Ukraine und nach Norwegen. Verteidiger Markus Katzer sagte: "Wir freuen uns sehr darauf."

Edlinger optimistisch

Trainer Peter Schöttel verzichtete auf Freudensprünge, er jauchzte nicht. "Wir waren im vierten Topf, wir sind Außenseiter. Ein deutsch-österreichisches Duell ist immer reizvoll. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, dann reicht unser Kader. Wir werden uns gut vorbereiten, rotieren, unseren jungen Spielern Chancen geben." Präsident Rudolf Edlinger mimte den Optimisten. "Der Aufstieg könnte gelingen." Der Erste und der Zweite kommen weiter.

Metalist Charkiw klingt harm loser, als es ist, die Ukrainer pflegen gegen österreichische Vereine Torlawinen loszutreten. In der vergangenen Gruppenphase wurde die Wiener Austria gekränkt (2:1, 4:1), im anschließenden Sechzehntelfinale Red Bull Salzburg sogar gedemütigt (4:0, 4:1).

Rapid kassiert 1,3 Millionen Euro Startgeld, jeder Sieg ist 200.000 Euro wert, das gilt für die drei anderen Teams natürlich auch. Los geht es am 20. September mit einem Heimspiel im Happel-Stadion gegen Trondheim. Im leeren Happel-Stadion wohlgemerkt. Man hofft allerdings noch auf Milde, vielleicht setzt die Uefa in ihrer Großzügigkeit das Geisterspiel aus. Sie könnte stattdessen die Geldstrafe (75.000 Euro) erhöhen. Deutlich.

Die Beobachter des europäischen Verbandes sollen mit der Abwicklung der brisanten Partie gegen Saloniki zufrieden gewesen sein. Generalmanager Werner Kuhn wird in der noch nicht terminisierten Berufungsverhandlung darauf hinweisen und die Schuld an den Ausschreitungen in Thessaloniki den Ausrichtern zuschieben. "Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, als Veranstalter die Sicherheit für alle zu gewährleisten." Falls der Uefa dieses Argument wurscht ist, plant Rapid im Hanappi-Stadion eine Vidiwall zu installieren. Quasi als Wiedergutmachung können sich die Fans dort versammeln und um ein paar Euro Eintritt die Einsamkeit im Prater verfolgen.

Für die Partien gegen Leverkusen (25. Oktober) und Charkiw (6. Dezember) drängen sich ZweierAbos auf. Edlinger: "Ich gehe davon aus, dass wir zweimal ausverkauft sind."

Jugendlicher Leichtsinn

Schöttel befasste sich noch mit dem 3:0 gegen Saloniki, er wiederholte das Lob vom Vortag: "Ein richtig gelungener Fußballabend." Er hob keinen einzelnen Spieler hervor, das hätte zu lange gedauert. "Und es wäre ungerecht." Terrence Boyd, Schütze zum 2:0, war aus dem Häuschen: "Das geilste Gefühl bisher."

Der US-Amerikaner kennt keine Grenzen, bezeichnete die K.-o.-Phase als Minimalziel. Schöttel: "Der geht aufs Triple los. Meister, Cupsieger und Europa League. Dieser jugendliche Leichtsinn tut uns ganz gut." Information für Boyd: Das Finale der Europa League findet am 15. Mai 2013 in Amsterdam statt. Schöttel beschäftigt der 2. September 2012. Der Tabellendritte Mattersburg kommt ins Hanappi. "Das wird schwierig, die sind echt stark." (Christian Hackl, DER STANDARD, 1.9. 2012)

Spielplan von Rapid in der Europa-League-Gruppenphase (Pool K):

20. September:

Rapid - Rosenborg Trondheim (nach derzeitigem Stand Geisterspiel)

4. Oktober:

Metalist Charkiw - Rapid

25. Oktober:

Rapid - Bayer Leverkusen

8. November:

Bayer Leverkusen - Rapid

22. November:

Rosenborg Trondheim - Rapid

6. Dezember:

Rapid - Metalist Chakiw

Gruppeneinteilung:

Gruppe A:

Liverpool FC (ENG)
Udinese Calcio (ITA)
BSC Young Boys (SUI)
FC Anzhi Makhachkala (RUS)

Gruppe B:

Club Atlético de Madrid (ESP)
Hapoel Tel-Aviv FC (ISR)
FC Viktoria Plzeň (CZE)
Académica de Coimbra (POR)

Gruppe C:

Olympique de Marseille (FRA)
Fenerbahçe SK (TUR)
VfL Borussia Mönchengladbach (GER)
AEL Limassol FC (CYP)

Gruppe D:

FC Girondins de Bordeaux (FRA)
Club Brugge KV (BEL)
Newcastle United FC (ENG)
CS Marítimo (POR)

Gruppe E:

VfB Stuttgart (GER)
FC København (DEN)
FC Steaua Bucureşti (ROU)
Molde FK (NOR)

Gruppe F:

PSV Eindhoven (NED)
SSC Napoli (ITA)
FC Dnipro Dnipropetrovsk (UKR)
AIK (SWE)

Gruppe G:

Sporting Clube de Portugal (POR)
FC Basel 1893 (SUI)
KRC Genk (BEL)
Videoton FC (HUN)

Gruppe H:

FC Internazionale Milano (ITA)
FC Rubin Kazan (RUS)
FK Partizan (SRB)
Neftçi PFK (AZE)

Gruppe I:

Olympique Lyon (FRA)
Athletic Club (ESP)
AC Sparta Praha (CZE)
Hapoel Kiryat Shmona FC (ISR)

Gruppe J:

Tottenham Hotspur FC (ENG)
Panathinaikos FC (GRE)
S.S. Lazio (ITA)
NK Maribor (SVN)

Gruppe K:

Bayer Leverkusen (GER)
FC Metalist Kharkiv (UKR)
Rosenborg BK (NOR)
SK Rapid Wien (AUT)

Gruppe L:

Twente Enschede (NED)
Hannover 96 (GER)
Levante UD (ESP)
Helsingborgs IF (SWE)