Innsbruck - Rund 300 tödliche Bergunfälle ereignen sich pro Jahr. Dass im Gebirge Gefahren lauern, ist kein Geheimnis - es wäre allerdings durchaus möglich, die Zahl der Unfälle um die Hälfte zu reduzieren, meint der Oesterreichische Alpenverein (OeAV). Zum "Tag des Bergsports" am kommenden Wochenende will der größte Bergsportverein Österreichs sein Engagement für 150 Unfälle weniger verdeutlichen. Dabei dürfe aber keinesfalls auf den Wert des Bergsports als Gesundheitssport vergessen werden. Schließlich belegen immer mehr Studien dessen positive Wirkung auf Depressionen, Übergewicht oder Diabetes.

Bergsport als Risikosport

Laut Statistik verunglücken etwa 300 Bergsportler pro Jahr . "Unfallursachen gibt es natürlich viele, aber bei den Faktoren Selbsteinschätzung, Ausbildung und Tourenplanung passieren die meisten Fehler. Hier muss man ansetzen, dann ließe sich die Zahl der Alpinunfälle wohl halbieren. Das wichtigste Kriterium ist, den Sportlern das Know-How weiterzugeben, damit sie am Berg wissen, was sie tun. An der Ausrüstung scheitert es heutzutage nur selten, aber richtig damit umzugehen muss gelernt sein. Damit geht natürlich auch eine richtige Selbsteinschätzung und vorausschauende Tourenplanung einher", so Michael Larcher, Bergsportexperte im Alpenverein.

Das Ausbildungsangebot des Alpenvereins - sowohl in den Sektionen vor Ort als auch in der Alpenverein-Akademie - zielt auf eine verantwortungsvolle Schulung der Bergsportler ab, zusätzlich gibt es laufende Publikationen aus der Sicherheitsforschung. Brandneu erschienen ist ein Cardfolder mit je zehn Sicherheitsempfehlungen des Alpenvereins zu den Kernsportarten Bergwandern, Hochtouren, Skitouren, Klettern, Klettersteig und Mountainbiken. Der Cardfolder wird zum "Tag des Bergsports" am 1. und 2. September, einer Art "Tag der offenen Tür" in vielen Alpenvereinssektionen, aufgelegt.

Bergsport als Gesundheitssport

"Bergsport ist nicht nur Risikosport, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität. In den Bergen zu sein, verbinden unzählige Menschen mit Glück, Naturerlebnis und Gemeinschaft - und inzwischen belegen auch wissenschaftliche Studien, dass uns die Bewegung im Gebirge körperlich und geistig gut tut. Die Sektionen des Alpenvereins organisieren österreichweit etwa 17.000 Veranstaltungen pro Jahr, an denen sich 270.000 Menschen beteiligen. Das gibt uns als Verein die Chance, effektiv zur Volksgesundheit beizutragen und den Teilnehmern gleichzeitig alle Kompetenzen zu vermitteln, die für eine Minimierung des vorhandenen Risikos in den Bergen notwendig sind", betont Oskar Wörz, Vizepräsident des Alpenvereins.(red, 30.8.2012)