Woher sind sich die Unterstützer eines Berufsheeres (SPÖ und Grüne) eigentlich so sicher, dass dann nicht ein erheblicher Prozentsatz der Armee aus halben Analphabeten und/ oder Rechtsradikalen bestehen wird? Aber davon abgesehen: Ein Berufsheer würde den Zivildienst und die NGOs, die ihn tragen, massiv schädigen.

Die Organisationen haben denn auch schon Alarm geschlagen: Ohne Zivildiener keine kostengünstigen Rettungseinsätze und Krankentransporte. Wer jemals für sich selbst oder Verwandte die Dienste von Rotem Kreuz & Co in Anspruch nehmen musste, weiß, was es bedeutet, wenn die "Zivis" plötzlich wegfallen.

Ein Jahr Sozialdienst

Sozialminister Rudolf Hundstorfer kontert mit dem Vorschlag, eines "freiwilligen Sozialjahrs": Wer will (und noch kein Rentner ist), kann ein Jahr den Zivildienst machen und kriegt dafür 1300 Euro brutto.

Das könnte ein neuer Weg sein, um die vielen schlecht ausgebildeten (jungen) Leute von der Straße wegzulocken. Im Grunde eine AMS-Maßnahme - mit der zusätzlichen Aussicht, dass nach dem Jahr eine Berufskarriere im Krankenbetreuungs- und Pflegewesen dar aus wird, wo jetzt ein erheblicher Personalnotstand herrscht und in unserer überalterten, ungesund lebenden Gesellschaft noch mehr herrschen wird. So gesehen ist Hundstorfers Vorschlag zumindest ein Ansatz. Man müsste dazu allerdings nicht ein Berufsheer einführen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 30.8.2012)