Amsterdam - Mit bizarren Äußerungen zu Vergewaltigungen und Schwangerschaften hat ein rechts-konservativer Abgeordneter im niederländischen Wahlkampf für den ersten Eklat gesorgt. Eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung sei sehr selten, sagte der Spitzenkandidat der orthodox-calvinistischen Partei SGP, Kees van der Staaij, am Dienstag im TV-Sender RTL Z. "Das ist eine Tatsache". Auch in diesen Fällen lehne seine Partei eine Abtreibung ab.

Damit stimmte van der Staaij dem US-Politiker Todd Aikin zu, der in der vergangenen Woche für diese Behauptung scharf kritisiert wurde. Auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hatte sich von seinem Parteifreund Aikin distanzierte, der für den US-Senat kandidiert.

Niederländische Parteien forderten eine offizielle Entschuldigung van der Staaijs. Die Sozialdemokraten und Grüne sprachen von "widerlichen" und "skandalösen" Aussagen. Die linksliberale Partei D66 warf dem Politiker "Frauenhass" vor. Die orthodoxe Partei SGP ist mit zwei Abgeordneten im Parlament vertreten und heftig umstritten, da sie Frauen unter Berufung auf die Bibel das passive Wahlrecht verweigert. (APA, 28.8.2012)