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Im Vorjahr verbrachte jeder Fußfesselträger im Schnitt 96 Tage im Hausarrest.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - Im Jahr 2011 haben Straftäter insgesamt 42.869 Tage im elektronisch überwachten Hausarrest verbracht. Bei 658 Personen wurde erhoben, ob sie für die Fußfessel infrage kommen, 446 erhielten sie schließlich. 381 davon vor Antritt ihrer Haft, 64 kamen aus der Haft und eine Person erhielt die Fußfessel anstelle der U-Haft. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht "report Österreich 2012" des Vereins Neustart heraus, der für die Betreuung der Fußfesselträger zuständig ist. Im Schnitt verbrachte jeder Fußfesselträger 96 Tage im Hausarrest.

Um diese "Haft zu Hause" bewilligt zu bekommen, müssen Straftäter viele Kriterien erfüllen: Die zu verbüßende Strafe darf nicht mehr als zwölf Monate betragen, ein fester Wohnsitz und Arbeit sind Voraussetzung. Eventuelle Mitbewohner müssen einverstanden, die Wohnung für die elektronische Überwachung geeignet sein.

Weitere Zahlen: Von Oktober 2010 bis Anfang Juli 2012 gab es 874 Fußfesselträger, für 37 endete der Strafvollzug in eingeschränkter Freiheit vorzeitig. Der Großteil, 702 Personen, erhielt die Fußfessel "Frontdoor", also ohne vorher im Gefängnis gewesen zu sein.

Laut dem heute, Montag, veröffentlichtem Report betreute der Verein Neustart im gesamten Jahr 2011 insgesamt 41.290 Personen. In der Bewährungshilfe wurden 14.564 Personen dabei unterstützt, straffrei zu leben. 3.571 Straftäter beanspruchten die Haftentlassenenhilfe. Insgesamt 16.387 Beschuldigte und Opfer wurden im Rahmen eines Tatausgleichs betreut. Die Erfolgsrate hierbei betrug 85 Prozent bei Jugendlichen und 69 Prozent bei Erwachsenen. (APA, 27.8.2012)