Rom - Eine Seligsprechung von Papst Johannes Paul I. (1912-1978) rückt näher. Er rechne mit einem Abschluss des Verfahrens für den Papst, der lediglich 33 Tage im Amt war, in "drei bis vier Jahren", sagte dessen Vizepostulator, Giorgio Lise, dem italienischen Fernsehsender "TV2000" am Sonntag wie Kathpress berichtete.

Lise, der im Prozess der Seligsprechung als eine Art "Anwalt" Johannes Pauls I. fungiert, kündigte an, der vatikanischen Heiligsprechungskongregation zum 100. Geburtstag des Papstes, am 17. Oktober, eine Auflistung von dessen "heroischen Tugenden" zu überreichen. In dieser sogenannten "positio" werden Lebensweg, Tätigkeit und Zeugnisse der betreffenden Person dargelegt. Der Vatikan entscheidet auf dieser Grundlage, ob ihr der "heroische Tugendgrad" zuerkannt wird, ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Seligsprechung.

Das für die Seligsprechung erforderliche Wunder ist laut Lise bereits "prozedural bestätigt" worden. Es handle sich um die Heilung eines Bankangestellten in der süditalienischen Stadt Altamura, der unter Magenkrebs litt und sich im Gebet an Johannes Paul I. gewandt habe. Das Seligsprechungsverfahren für den italienischen Papst mit dem bürgerlichen Namen Albino Luciani wurde im November 2003 in der Heimatdiözese Johannes Pauls I., Belluno-Feltre in Venetien, eröffnet. Seit 2006 wird das Verfahren im Vatikan geführt.

Vor genau 34 Jahren wurde Luciani im ersten Konklave des Jahres 1978 am 26. August zum Papst gewählt. Er starb am 28. September 1978 an einem Herzversagen. Sein früher Tod löste viele Spekulationen aus. (APA, 26.8.2012)