Studierende an der Grazer Fachhochschule Joanneum beschäftigen sich damit, welche Fortbewegungsmöglichkeiten es in Zukunft geben könnte (siehe Artikel). Im Folgenden eine Ansichtssache mit Beispielen der Projektarbeiten. Mehr finden sich in der STANDARD-Schwerpunkt-Printausgabe "Die Zukunft der Mobilität".

Christoph Aschaber und Lukas Jungmann beschäftigten sich bei ihrem Projekt Audi Quattrocopter mit dem individuellen Luftverkehr. Das Flugzeug lässt sich punktgenau und in geringer Geschwindigkeit manövrieren, durch ein spezielles Flügelprofil kommen bei bis zu 600 km/h aber auch Geschwindigkeitsliebhaber auf ihre Kosten. (lhag)

Blick in die Zukunft ohne Glas: Dass einander Elektromobilität und Ästhetik nicht widersprechen müssen, wollten Melanie Becker, Hannes Ebner, Mathias Gradnig und Benjamin Toth mit ihrem Design beweisen. Durch ein spezielles Modell wurde die namensgebende Zielgruppe definiert: "Modern Performer sind aufstrebende, junge und zielbewusste Leute. Für deren Lebensstil ist das Fahrzeug gedacht", meint Mathias Gradnig. Vor allem der Verzicht auf Glasflächen verleiht dem in Zusammenarbeit mit BMW entworfenen Fahrzeug einen modernen Zug. (lhag)

Ersthelfer Dreirad: Die notfallmedizinische Versorgung bei Großveranstaltungen birgt Hindernisse. In Zusammenarbeit mit KTM entwarf Martin Hanl das First Responder Vehicle, ein Dreirad, das schnell durch große Menschenmassen manövriert werden kann, um die Erstversorgung zu ermöglichen. (lhag)

Im Geländegang: "Herauszufinden, wie Materialien, Mechanik, Technik und Form am besten zusammenpassen, um es den Benutzern so angenehm wie möglich zu machen, war die Inspiration für das Projekt", erinnert sich der Schwede Niklas Ytterström. Der elektrische Rollstuhl Wheelchair passt sich automatisch unterschiedlichen Terrains an. Die Benutzer können sich außerdem in verschiedene Positionen bringen - vom Ins- und Aus-dem-Bett-Steigen bis zum Aufrichten für eine bessere Sicht. Für sein Diplomprojekt arbeitete der Schwede mit der Firma Permobil zusammen. (lhag)

Für jede Distanz: Für Maximilian Fricke, Martin Hanl und Michael Jaritz ist der Trend zu mehr Fahrverboten und enormen Distanzen in den Großstädten der Zukunft ausschlaggebend. Durch Biogas betrieben und mit zwei E-Scootern im Heck ausgestattet, soll der in Zusammenarbeit mit Magna Steyr entstandene EXIRE eine Alternative zum öffentlichen Verkehr darstellen. (lhag)

Abteil, wechsle dich: Wandelbarkeit stand bei diesem in Kooperation mit Siemens Transport Systems entstandenen Zugkonzept für Sophie Doblhof-Dier, Thomas Hesse, Christian Susana und Christian Gumpold im Zentrum. Ein spezielles Drehgestell ermöglicht den beliebigen Austausch unterschiedlicher Abteilkonzepte. (lhag)

Neuer bester Freund des Menschen: Der Roboter Gio wurde von Elisabeth Dioszeghy entworfen, um die Mobilität sehbehinderter Menschen zu verbessern. Das in Zusammenarbeit mit Suyin Europe entstandene Projekt soll die Benutzer über möglichst viele Aspekte der Umgebung informieren, Hindernisse frühzeitig erkennen und die Menschen auf diese Weise sicher an ihr Ziel führen. Dabei soll es aber nicht bei der reinen Orientierungshilfe bleiben. Der hundeartige Roboter soll auch auf interessante Geschäfte oder Restaurants aufmerksam machen und daher auch als persönlicher Event- und Shopping-Guide fungieren. (lhag)

Schweben und Gleiten: Wie ein Greifvogel soll das Porsche-Design- Grundeffekt-Flugzeug über die endlosen Weiten von Ozeanen und Küsten hinweggleiten. Dabei kann es Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen. Industrial-Design-Student Johan Schwind musste deswegen auf eine präzise Steuerelektronik achten, die dem Flugzeug das Schweben ermöglicht. Namensgebend und für den Flieger besonders wichtig ist das Nutzen des Grundeffekts Wind. (lhag)

Einspurig großspurig: Beim Audi Fuse handelt es sich um eine Fahrzeugkombination aus Fahrrad und Auto. Durch die elektronisch gesteuerte Spurbreitenveränderung werden zwei unterschiedliche Fahrzustände möglich: einspurig, um sich weit in die Kurven zu neigen, und zweispurig für mehr Stabilität und Sicherheit. Patrik Müller wollte in dieser Projektzusammenarbeit die Motorradtradition der Marke Audi weiterziehen. Für das Fahrerlebnis sollen die Hinterradlenkung und die liegende Fahrposition sorgen. (lhag)

Kapitäne der Luft und der Straße: Es geht ums Aufsteigen, Dahingleiten, aber auch um Straßentauglichkeit. Markus Kargl, Max Kulich und Juho Huotari erdachten in Kooperation mit Magna Steyr eine Symbiose aus Luftfahrt und Straßenmobilität. Um abzuheben, wird die im Dach des zeppelinartigen Gefährts namens Citroën Pileus befindliche Ballonhülle mit Helium gefüllt, die Felgen werden in der Luft zu Propellern. Am Boden wird das Gas wieder in die Druckflaschen gepumpt, die Propeller wieder zu Rädern. (lhag)

(DER STANDARD, Printausabe, 25./26.8.2012)