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I gave a letter to the postman,
he put it his sack.
Bright in early next morning,
he brought my letter back.

(Bild: Konservative auf dem Weg zur japanischen Botschaft in Seoul, um einen Protestbrief zu übergeben.)

Foto: Reuters/Kim

Tokio - Der Disput zwischen Japan und Südkorea um eine Inselgruppe hat eine diplomatische Posse gezeitigt: Nachdem die südkoreanische Botschaft eine japanische Protestnote zurücksandte, weigerte sich Tokio am Donnerstag, das Schreiben zurückzunehmen. "Gemäß dem üblichen Protokoll ist es unvorstellbar, dass zwischen Staatsführern ausgetauschte Briefe zurückgeschickt werden", sagte der japanische Regierungssprecher Osamu Fujimura in Tokio. Bei dem Streit geht es um zwei unbewohnte Vulkaninseln und mehrere kleine Eilande im Japanischen Meer, die beide Länder beanspruchen.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Tokio sagte, der Brief von Japans Regierungschef Yoshihiko Noda an den südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak sei von der südkoreanischen Botschaft nicht weiter nach Seoul geleitet worden. Das japanische Außenministerium wies später einen Boten der Botschaft ab in der Annahme, dass er den Brief bei sich hatte, wie Aufnahmen des Fernsehsenders NHK zeigten. "Es tut mir leid, dies zu sagen, aber einen diplomatischen Brief zurückzuschicken ist mehr als kindisch", sagte Japans Vize-Außenminister Tsuyoshi Yamaguchi.

Auslöser des jüngsten Streits war ein Besuch von Lee auf den von Südkorea kontrollierten Inseln, die von Südkorea Dokdo und von Japan Takeshima genannt werden. Lee sorgte für weiteren Ärger, als er Japans Kaiser Akihito aufforderte, sich für Verbrechen während der Kolonialzeit zu entschuldigen, bevor er nach Südkorea reist.

Noda bezeichnete nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo News in dem Brief die Äußerung und den Besuch auf den Inseln als "bedauerlich". Am Donnerstag legte Noda nach: Vor Abgeordneten sagte er, Lees Äußerung "verstößt eindeutig gegen den gesunden Menschenverstand", und forderte eine Entschuldigung. (APA, 23.8.2012)