London - Mit Leuchtfeuern auf den höchsten Bergen der vier britischen Länder ist der Fackellauf für die Paralympics von 29. August bis 9. September in London gestartet. "Es war eine großartige Teamleistung und ein langer Weg, und es war ganz schön kalt", sagte Sebastian Coe, der Cheforganisator der Paralympics, der den Snowdon in Wales bestiegen hatte. Auch vom Scafell Pike in England, vom Ben Nevis in Schottland und vom Slieve Donard in Nordirland wurden Flammen für einen Tag in die jeweiligen Hauptstädte getragen. In Stoke Mandeville in Südengland, im Ort der ersten europäischen Sommer-Paralympics 1948, werden sie am Dienstag zur offiziellen olympischen Flamme vereint, die innerhalb von 24 Stunden von 580 Fackelträgern ins Olympiastadion von London transportiert wird.
Nach der Eröffnungsfeier am Mittwoch sorgen ab Donnerstag 4200 Athleten aus 166 Ländern, darunter 32 Athleten aus Österreich, für einen Teilnehmer rekord, sie kämpfen in 20 Sport arten um 503 Medaillensätze. Mit dem Einzug in das paralympische Dorf begeben sich die Teams unter die Obhut von Eva Loeffler. Die Tochter von Ludwig Guttmann, dem Initiator der 1948 in Stoke Mandevilles durchgeführten Pa-ralympics, wurde am Montag zur Dorf-Bürgermeisterin ernannt. "Ich freue mich darauf, mit dem ganzen Team den Dorfbewohnern und Besuchern eine unvergessliche Erfahrung zu bescheren", sagte die Trägerin des Order of the British Empire.
Ebenfalls seit Montag weht über der Downing Street Nr. 10, dem Haus des britischen Premierministers David Cameron, die paralympische Flagge. Das Londoner Transportsystem stellt sich derweil auf die Anreise tausender Athleten und Zuschauer ein. Wie schon bei den Olympischen Spielen sollen auf den Hauptstraßen eigens Spuren für Sportler, Funktionäre und andere Paralympics-Teilnehmer freigehalten werden, wie die Organisatoren mitteilten. Passagiere von U-Bahnen und Zügen wurden aufgefordert, notfalls ihre Wege zur Arbeit zu ändern, um den erwarteten Menschenmassen zu entgehen.
Während der Olympischen Spiele hatte es im öffentlichen Verkehr kaum Probleme gegeben. Eine besondere Herausforderung sind die Paralympics auch für den Flughafen Heathrow. In den nächsten Tagen reisen die meisten Athleten an. British Airways (BA) gab bekannt, man habe sich zudem auf den Transport von hunderten Rollstühlen sowie von Sportausrüstung wie Schusswaffen, Fahrrädern oder Pfeil und Bogen eingestellt. (sid, APA, red - DER STANDARD, 248. 2012)