Rom - In Italien herrscht Rezession und die Popularität der Glücksspiele wächst immer mehr. Die Italiener sparen bei Reisen, Kleidern und Restaurants, aber nicht bei Rubbel-Losen, Lotto und Lotterien. 44 Mrd. Euro gaben die Italiener im ersten Halbjahr 2012 für Glücksspiele aus, das sind 23,7 Prozent mehr als im Vorjahr, berichteten italienische Medien. Davon profitieren vor allem die Staatskassen.

Besonders populär sind in Italien Rubbellose, für die 801 Millionen Euro ausgegeben wurden. Mit dem Lotto wurden 505 Millionen Euro eingetrieben. Dagegen sind die Einnahmen der Spielcasinos sinkend. Die Spielcasino-Betreiber klagen wegen der Auswirkungen der Rezession in Italien auf ihre Umsätze. Nicht nur die akute Wirtschaftskrise sorgt für immer weniger Glücksspieler im Casino. Auch die seit Juli geltende Anti-Geldwäsche-Regel, nach der die Italiener nur mehr Beträge unter 1.000 Euro bar zahlen können, setzen die Spielcasinos in Italien arg unter Druck.

Starke Umsatzverluste veranlassen jetzt die Spielcasinos-Betreiber bei der Regierung Monti anzuklopfen. In einem Brief an Arbeitsministerin Elsa Fornero klagten sie, dass die Anti-Geldwäsche-Vorschrift sich zu einem Vorteil für die Konkurrenz in Österreich, Slowenien und der Schweiz erwiesen haben. In den vergangenen Jahren hatten bekannte touristische Ortschaften vergebens um eine Casino-Lizenz angesucht. Viele Liberalisierungsversuche waren am Widerstand katholischer Parlamentarier gescheitert, die Spielcasinos als unmoralisch betrachten. (APA, 22.8.2012)