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Burgstaller und Gerson werden vor Ort sein, Jüngling Schaub (re.) bleibt ausnahmsweise daheim.

Foto: APA/Hochmuth

Thessaloniki - Für Rapid geht es nicht nur, aber schon auch ums Geld, welches man dann zum Beispiel in den nicht wirklich fertig finanzierten Ausbau des Hanappi-Stadions buttern könnte. Für den Einzug in die Guppenphase der Europa League zahlt die Uefa einen Fixbetrag von 1,3 Millionen Euro. Ist man einmal dort, gibt es pro Sieg eine Prämie von 200.000 Euro, pro Unentschieden die Hälfte. Schließt man als Erster ab, werden weitere 600.000 überwiesen. Zusätzlich könnte Rapid sogar sehr viele Tickets verkaufen, das haben die Erfahrungen aus den Jahren 2009 und 2010 gezeigt. Damals waren alle sechs Heimspiele (jeweils drei) ausverkauft. Im großen Happel-Stadion.

Gemeinerweise gilt das im Wesentlichen auch für PAOK Saloniki. Die Griechen werden von Rapids Trainer Peter Schöttel "als leichte Favoriten" bezeichnet. "Sie sind sehr gut organisiert und international erfahren. Wer zweimal hintereinander die Gruppenphase übersteht, verdient Respekt." Zu den Opfern zählten Fußballteams wie Tottenham Hotspur und Rubin Kasan.

Das Toumba-Stadion wird voll sein, es fasst 29.000 Menschen. PAOK ist nicht nur in Griechenland bekannt für seine fanatischen Fans, am Donnerstagabend soll es in Thessaloniki weit mehr als 30 Grad haben. Darin sieht Schöttel kein Problem, da die Temperaturen in Wien voll mithalten konnten. "Wir müssen selbst initiativ werden und die Stimmung annehmen." Das sollte keine mentale Schikane sein, schließlich ist man einen Lärmpegel von daheim gewöhnt. Schöttel wird im Vergleich zum 3:0 gegen Sturm Graz rotieren, er dürfte eher auf routinierte Kräfte setzen. So wurde der 17-jährige Louis Schaub in Wien gelassen. "Ich brauche für diese Aufgabe gestandene Spieler." Die griechische Meisterschaft startet erst am Wochenende. Das müsse, so Schöttel, ein Vorteil für Rapid sein. "Unser Gegner kann noch nicht im normalen Rhythmus sein."

Freund von Putin

PAOK hat seit rund zwei Wochen einen neuen Eigentümer, es ist der Russe Iwan Sawwidi, ein Tabak-Magnat, dem sehr gute Kontakte zu Wladimir Putin nachgesagt werden. Sawwidi hat vor ein paar Tagen zehn Millionen Euro aus seiner Portokasse überwiesen, der brasilianische Innenverteidiger Matheus Vivian und der irische Mittelfeldspieler Liam Lawrence wurden gekauft. Die Stars sind schon dagewesen, es sind die Internationalen Georgios Fotakis (leicht verletzt, Einsatz fraglich) und Dimitrios Salpingidis (nicht verletzt, Einsatz sicher). Der Klub wurde 1926 gegründet, war 1976 und 1985 Landesmeister. Beim zweiten Mal war der Ex-Rapidler Walter Skocik der Trainer. Rund 27 Jahre später sagt er: "Die griechische Liga ist besser als die österreichische."

Kapitän Steffen Hofmann sagt trotzdem: "Wir können durchaus selbstbewusst auftreten. Und ein Rückspiel gibt es auch noch." (red, DER STANDARD, 23.8.2012)

Fußball-Europa-League-Play-off, Hinspiel:

PAOK Saloniki - SK Rapid Wien
Thessaloniki, Toumba-Stadion, SR Andre Marriner/ENG
Rückspiel am 30. August im Hanappi-Stadion, der Aufsteiger steht in der Gruppenphase der Europa League

PAOK: Glykos - Etto, Khumalo, Matheus, Lino - Georgiadis, Lazar, Fotakis, Robert - Salpingidis, Athanasiadis

Ersatz: Jacobo - Intzidis, Stamou, Kourdakis, Apostolopoulos, Konstantinidis, Stafilidis, Garcia, Kace, Pelkas, Panagiotoudis, Lawrence

Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Katzer - Kulovits, Ildiz - Hofmann, Alar, Burgstaller - Boyd

Ersatz: Novota - Pichler, Schrammel, Heikkinen, Prager, Drazan, Grozurek

Es fehlen: Trimmel (Rückenprobleme), Prokopic (rekonvaleszent), Schaub (nicht im Kader)

Der Weg ins Europa-League-Play-off, 3. Quali-Runde:

PAOK - Bnei Yehuda Tel Aviv 2:0 (a), 4:1 (h)

Rapid - Vojvodina Novi Sad 1:2 (a), 2:0 (h)