Wien - Rainer Fleckl, Chef des Investigativteams des "Kurier", und sein Mitarbeiter Erich Vogl verlassen die Tageszeitung. Nach "Falter"-Infos zieht es beide Richtung Red Bull Media. Chefredakteur Helmut Brandstätter bestätigt auf STANDARD-Anfrage und wünscht "alles Gute": "Das Leben besteht aus Veränderung."

Fleckl und Vogl würden die Zeitung verlassen, um neue Herausforderungen anzugehen, teilte Brandstätter in einem internen Mail mit. Vogl schrieb in seinem Abschiedsmail, er habe "ein sehr spannendes Angebot eines modernen, visionären Medienbetriebs erhalten und angenommen".

Brandstätter plant Ausweitung des Investigativressorts

Brandstätter bedauerte den Abgang der Journalisten, "weil sie beide mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, dass wir das Profil des 'Kurier' deutlich schärfen konnten", will aber "natürlich den Bereich des investigativen Journalismus weiter intensiv betreiben und weiter ausbauen". Georg Hönigsberger habe hier bereits seine Stärken unter Beweis gestellt, so der Chefredakteur. Hönigsberger hatte zuletzt über Missstände in einem Tiroler Erziehungsheim der 1960er und 70er Jahre berichtet.

Fleckl und Vogl mit Alfred-Worm-Preis ausgezeichnet

Fleckl und Vogl kommen beide aus der Sportberichterstattung und sind vor allem mit ihren Artikeln über Doping im österreichischen Sport aufgefallen. Sie erhielten dafür den Alfred-Worm-Preis 2009, bereits zuvor wurde Fleckl vom Branchenblatt "Der österreichische Journalist" zum Journalisten des Jahres gekürt. Fleckl führte zuletzt das Ressort für Investigative Recherche, intern auch "CSI Kurier" genannt, und war maßgeblich in das Strategieprojekt "Kurier 2020" involviert. Er wollte sich nicht zu künftigen beruflichen Plänen äußern. (APA/prie, DER STANDARD, 22.8.2012)