Nicht nur einige Spieler, auch Serienschöpfer Brevik ist mit Diablo 3 nicht ganz glücklich.

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Die Meinungen über Diablo 3 sind gespalten. Das trifft auch auf ehemalige Mitarbeiter von Blizzard zu, darunter auch David Brevik, der als geistiger Vater der Serie gilt.

Brevik bemängelt Kampf- und Loot-System

Dieser hatte in einem mittlerweile gelöschten Interview (hier noch via Google Cache abrufbar) mit Inc Gamers einiges an der jüngsten Inkarnation des Rollenspiels auszusetzen. "Manche Entscheidungen, die sie (das Entwicklerteam, Anm.) getroffen haben, hätte ich nicht getroffen. Es gab Änderungen an der Philosophie und das hat nicht all zu gut funktioniert. Ich denke, so gesehen bin ich ein bisschen traurig." Er deutete zudem an, dass Blizzard der Community zuwenig Gehör geschenkt hätte.

Die teilweise erheblichen Änderungen, insbesondere am Loot- und Kampfsystem im Vergleich mit dem Vorgänger aus 2001 schreibt er der Schließung von Blizzard North und der Verlagerung der Entwicklung zu einem anderen Team zu. "Wir haben sie ‘Blizzard South‘ genannt. Sie hatten ihren eigenen Weg und Stil, Dinge zu machen."

"Wie unter den Bus geworfen"

Wenig erfreut reagierten einige Mitglieder des aktuellen Entwicklerteams auf die Worte Breviks. Technical Artist Chris Haga kommentierte das Interview auf Facebook mit dem Satz: "Plötzlich fühle ich mich, als hätte mich wer unter einen Bus geworfen." Andere stimmten in den Kommentaren in den Tenor ein.

Blizzard löscht Forenthreads

Den Vogel abgeschossen hat dabei Jay Wilson, der als Game Director praktisch der Nachfolger von Brevik ist. Er machte sich mit dem wenig beherrschten Ausdruck "fuck that loser" Luft. Schnell entdeckten User des Blizzard-Forums den schwelenden Konflikt, wo sich Wilson postwendend Kritik wegen schlechten Stils einfing.

Der Facebook-Eintrag ist mittlerweile verschwunden (ein Screenshot ist bei GameSpy zu finden), Blizzard hat außerdem mehrere Diskussionsthreads zu dem Thema kommentarlos entfernt.

"Marvel Heroes geistiger Nachfolger von Diablo 2"

Unterstützung für Brevik kommt aus seinen eigenen Reihen bei Gazillion Entertainment, dessen Präsident er ist. "Wir verehren Blizzard und ihre Spiele. Aber David hat seine ehrliche Meinung zu 'Diablo 3' abgegeben und wir stehen zu 100 Prozent hinter ihm. Marvel Heroes ist David‘s Vision und der geistige Nachfolger von Diablo 2", gab Marketing-Vize Leo Olebe gegenüber EuroGamer zu Protokoll.

Damit gießt er vermutlich eher Öl ins Feuer als zu einem Shake-hands beizutragen. Das könnte aber durchaus gewollt sein, um Aufmerksamkeit für das Free 2 Play-MMORPG zu schaffen. Auf der diesjährigen Comic Con wurde erstmals eine spielbare Version präsentiert.