Seit dem Beginn der Finanzkrise meinen immer mehr Kritiker, das Ende des Kapitalismus sei nun nah. Dabei könnte nichts der Wahrheit ferner liegen. Immer wieder im Laufe der Geschichte hat sich bewiesen, dass die freiwillige Kooperation der Individuen, der freie Handel und das Privateigentum der beste Garant für Freiheit und Wohlstand sind. Kein anderes Wirtschaftssystem hat bisher etwas Vergleichbares, geschweige denn etwas Besseres, zustande gebracht.

Natürlich ist der Kapitalismus nicht perfekt: Wie Allan Meltzer einmal sagte, wäre "ein Kapitalismus ohne Krisen wie die Religion ohne Sünde". Schön wäre es, wenn er fairer, ethischer, moralischer wäre. Aber das sind keine allgemeingültigen Werte. Eine bestimmte Vision davon durchsetzen zu wollen, kann nur in die Despotie führen. Die Endresultate alternativer Wirtschaftsformen richten sich ja selbst. Die Antwort ist daher nicht mehr Staatsintervention in den freien Markt, sondern vielmehr ein politischer Rückzug, der den wirtschaftlichen Anreizen ungehindert freies Spiel lässt. (derStandard.at, 21.8.2012)