Vom Kahlenberg funken die Großen über Wien - 103,2 vom Raiffeisenhaus am Donaukanal

Foto: ors

Wien - Soll er sich doch um eine reguläre Lizenz bewerben: So reagierten Radiomacher mit einer solchen Sendegenehmigung, als sich Lounge FM vom Radiotest benachteiligt fühlte. Das Radio funkt in Wien seit 2010, mit zwei Unterbrechungen, mit Lizenzen zu Ereignissen vom Sommer im Museumsquartier bis zum "Eistraum" vor dem Wiener Rathaus. Solche Eventradios fragt die GfK aber anders ab als dauerhafte Sender, wenn die Marktforscher die Reichweiten der Radios ermitteln.

Demnächst kann Sendermacher Florian Novak der Aufforderung seiner Mitbewerber nachkommen, erfuhr DER STANDARD aus mehreren Quellen: Die Medienbehörde KommAustria schreibt eine neue, dauerhafte, analoge Radiolizenz für Wien aus. 103,2, jene Frequenz, die vornehmlich Novaks Lounge FM mit Eventradio bespielt. Die Behörde schreibt Lizenzen aus, wenn sie Interesse im Markt wahrnimmt. Das ist nun offenbar der Fall.

Novak bestätigt auf Anfrage, er bewirbt sich, wenn diese Lizenz dauerhaft (auf zehn Jahre) ausgeschrieben wird: "Wir haben diese Frequenz für Wien zusammen mit der ORS gefunden", der Sendertochter des ORF. Vermutlich noch kein hinreichender Grund, ihm die Lizenz zuzusprechen.

Novak erinnert an die Vergabe der Frequenz 98,3 in Wien 2006: Damals empfahl die Wiener Landesregierung Lounge FM; das Rennen machte damals Superfly.

Heftige Konkurrenz

Mit heftiger Konkurrenz ist auch diesmal zu rechnen - wohl von Radio Maria über die Styria bis zur Welle 1 von Stephan Prähauser. Wie will er der Behörde diesmal deutlich machen, dass für sein Format Bedarf in Wien herrscht? Der laut Eigendefinition "Entspannungsrundfunk" habe - siehe Kruder & Dorfmeister - seine Wurzeln in dieser Stadt; Lounge trage ihn inzwischen schon per Digitalradio nach Deutschland.

Für einen Sender für urbane Räume, bisher in Linz/Wels/Steyr/Gmunden, wo er fünf Prozent Reichweite schaffe, und Klagenfurt sei Wien zentral. Seit er hier empfangbar sei, habe er sich als "Premiummarke" in den Köpfen vieler Werbeentscheider festgesetzt, sagt Novak. Nicht nur in dem von GGK-Chef Rudi Kobza. Der und das SP-Wien-nahe Echo Medienhaus haben sich zuletzt an Lounge FM beteiligt. (fid, DER STANDARD, 20.8.2012)