Kairo - Die ägyptische Staatssicherheit hat drei Chefredakteure lokaler Tageszeitungen wegen beleidigender Äußerungen über Präsident Mohammed Mursi zum Verhör zitiert. Das meldete die unabhängige Kairoer Tageszeitung "Al-Shorouk" am Sonntag. Dem Bericht zufolge geht es unter anderem um die Formulierung, Mursi sei ein "faschistischer Präsident, der Terrorismus predigt".

In einem anderen Artikel habe es geheißen, der aus der Muslimbruderschaft stammende Präsident wolle die Ägypter "in ein Zeitalter der Finsternis führen". Betroffen seien die Chefredakteure der Zeitungen "Al-Dostour", "Al-Fagr" und "Sawt al-Umma". Dem Chefredakteur von "Al Dostour", Islam Afifi, soll früheren Berichten zufolge bereits kommende Woche der Prozess gemacht werden. Vor Gericht verantworten muss sich zudem der Fernsehmoderator Tawfik Okasha, der Mursi mit dem Tod gedroht haben soll.

Einige ägyptische Journalisten hatten in den vergangenen Wochen kritisiert, die staatlichen Medien seien in ihrer Berichterstattung über die Aktivitäten von Präsident Mursi inzwischen fast so liebedienerisch wie früher in Bezug auf den 2011 entmachteten Langzeitpräsidenten Hosni Mubarak. (APA, 19.8.2012)