Teheran/Tel Aviv/Wien  - Ein hochrangiger iranischer Kommandant hat Israel gewarnt, sollte es seine Angriffsdrohungen gegen den Iran wahr machen, würde dies das "Ende des künstlichen zionistischen Regimes" bedeuten. Das wäre die beste Gelegenheit, Israel "vom Antlitz der Erde zu tilgen und in den Mistkübel der Geschichte zu werfen", erklärte der General der Revolutionsgarden, Amir-Ali Hajizadeh, am Samstag nach Angaben des staatlichen Senders Press TV.

Die Antwort der Islamischen Republik auf jede Aggression werde "sehr schnell, kategorisch, zerstörerisch und umfassend sein", fügte Hajizadeh hinzu. Es werde eine "große Ehre für die Kämpfer und Verteidigungskräfte des Islamischen Iran" sein, das "Ideal der Vernichtung des zionistischen Regimes zu verwirklichen" und dem Nahen Osten eine neue Gestalt "auf Basis des Willens der muslimischen Staaten der Region zu geben".

"Nervenkrieg"

Der Kommandant meinte zugleich, dass die israelischen Drohungen gegen den Iran im Vorfeld des Gipfeltreffens der Blockfreien Staaten in Teheran Ende August und der US-Präsidentschaftswahlen im November vor allem ein "Nervenkrieg" seien. Sollte Israel jedoch "praktische Schritte" unternehmen, werde dies "der einzige positive Schritt dieses skrupellosen und kindermordenden Regimes während seiner ganzen verdorbenen Existenz sein", formulierte Hajizadeh.

Unterdessen gingen in Israel die Diskussionen über einen militärischen Alleingang gegen den Iran weiter. Staatspräsident Shimon Peres hatte am Donnerstag gemeint, sein Land könne den Iran nicht ohne Hilfe der USA angreifen. Peres war wegen dieser Aussagen von Premier Benjamin Netanyahu gerügt worden. Ein Mitarbeiter Netanyahus verwies laut der Internetzeitung "Ynet" darauf, dass Peres 1981 gegen die Bombardierung des irakischen Atomreaktors in Osirak gewesen sei. "Glücklicherweise" habe der damalige Premier Menachem Begin dies ignoriert.

"Mutige Kommentare"

Dagegen brachte der israelische Ex-Präsident Yitzhak Navon am Samstag seine Unterstützung für Peres zum Ausdruck. Er hoffe, dass dessen "mutige Kommentare" in der Öffentlichkeit Gehör fänden, meinte Navon, der zwischen 1978 und 1982 das höchste Staatsamt bekleidet hatte und der hohes Ansehen in Israel genießt. (APA, 19.8.2012)