Auf der Plattform www.modelmayhem.com finden sich ein einige Bilder von Daniel Wiezorrek.

Foto: screenshot: www.modelmayhem.com

Wer austeilt, heißt es, sollte einstecken können. Und da ich mir vergangene Woche an dieser Stelle einen (fast) Minderjährigen vorgeknöpft habe, ist es würdig und recht, dass Daniel Wiezzorek - der Gezauste - nun zurückschlagen darf: Der junge Mann, der in einschlägigen Online-Medien schon als "deutsche Antwort auf Karl Lagerfelds Muse" gefeiert wird, will sich nämlich nicht nachsagen lassen, dass dies just in einem Medium passiert, das offen aufruft, selbst gestrickte Societyberichte einzuschicken. Oder derartige Artikel gegen Bezahlung platzieren zu lassen.

Also griff der Beau aus Bönen in die Tasten. Da Angriff die allerbeste Verteidigung ist, holte er zum Gegenangriff aus. Das Ergebnis seiner Recherchen ratterte am Freitag, den 17. August 2012 über das Gratis-für-Jedermann-Presseportal "www.news4press.com" in (fast) alle Redaktionsstuben der Welt. Zumindest in jene, in denen Eigenbau-Aussendungen von Perückenshopbetreibern, Partnerhoroskop-Erstellungsdiensten oder Universalgenies wie Adoptivhoheit Mario Max Schaumburg-Lippe stets auf offene Mailboxen treffen.

Aber bevor ich - wieder - in ungerechte, unfaire und unwidersprochene Häme verfalle, halte ich die Klappe. Und überlasse Daniel Wiezzorek das Feld. Ungekürzt und unkommentiert (und unkorrigiert). Here we go:

"Thomas Rottenberg aufgedeckt - "Der Standard" und sein Möchtegern-Star-Reporter

Subtiler Manipulations-Journalismus unterster Schublade des flunkernden und selbsternannten Star-Journalisten.

Er schreibt von den großen und berühmten. Von Bundespräsident Heinz Fischer und Seiner Hoheit Dr. Prinz Mario-Max zu Schaumburg Lippe als würde er in deren Residenzen ein- und ausgehen. Doch eigentlich geht es nur um eines: Deren Namen zu nutzen, um in der großen Welt des World-Wide-Web gefunden zu werden, Leser und Geld zu lukrieren.

In welchen Kreisen bewegt sich Rottenberg? Der Prinz oder der Bundespräsident werden sich wohl weniger mit ihm abgeben. Aber er kann ja auf treue Leser wie "Major", "Paradiselost" oder "Schwitzbär" hoffen. So nennen sich seine Leser online.

Sein Psychogramm ist auffällig: Er könnte mein Vater sein - das aber wieder nur vom Jahrgang her. Ein älterer Mann des kleinen österreichischen Boulevard. Und plötzlich legt er los. Ohne korrekte Recherche und ohne Nachfrage.

Geschickt nennt er den genauen Wohnort, das Alter und erwähnt einen Artikel von mir, um Leser manipulativ den Eindruck zu hinterlassen, er habe sich ausreichend über einen Daniel Wiezorrek - also mich - informiert. Dass er auch ein cleveres Kerlchen ist, zeigt, auf welche Weise er Behauptungen aufstellt: Er schreibt erst über das Model Daniel Wiezorrek, das angeblich seine Pressemitteilungen selbst generiert, um seinen Weg zur Prominenz zu ebnen. Anschließend berichtet er über das "Message Magazin", dass man sich für 299 Euro einen Artikel redaktionell beschreiben lassen könne. Diese zwei Informationen setzt er im direkten Zusammenhang und schon hat der Leser den Eindruck, ich würde für meine Presseartikel einen Haufen Geld bezahlen. Sehr geschickt, Herr Rottenberg! Denn auf diese Weise geht er rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg, da er schließlich keine direkte falsche Tatsachenbehauptung aufgestellt hat, sondern lediglich 2 Thesen im Zusammenhang stellt. Kluge deutsche Richter gehen solchen Tricks der Anscheins- und Eindrucks-Behauptung seit Neuestem jedoch sehr wohl nach.

Dass er auch noch die Qualitäten eines Dritten in Frage stellt, grenzt an einer bodenlosen Chupze. Gemeint ist der Star-Fotograf André Schüssler - auch bekannt unter dem Künstlernamen "Copaz". Es ist unbestritten, dass dieser zu den besten Männerfotografen gehört, die es in Deutschland gibt. Seine Bilder sprechen für sich - Rottenberg bezweifelt dies.

Model ist Herr Rottenberg laut eigenen Angaben übrigens auch. Für Haarwuchsmittel und Fitness zwar eher nicht, aber er schrieb immerhin eine "Männerwaschanleitung". Mir stinkt es jedoch gewaltig, wenn er über mich schreibt, ohne mich zu kennen und versucht, mich klein zu machen, weil er von meinen Google-Followern Quote lukriert und als Pseudo-Model ein arbeitendes Model nach unten ziehen will.

Ich fragte mich also: Kann man diesen Thomas Rottenberg überhaupt ernst nehmen? Ist er wirklich eine so große Nummer, wie er selbst von sich behauptet?

Der Fairness halber fing ich - im Gegensatz zu Thomas Rottenberg - an, zu recherchieren. Ich rief bei Redaktionen und Agenturen an. Beim "Focus" kennt man ihn nicht, beim "Stern" ebenfalls nicht und auch bei der DPA ist der Name Thomas Rottenberg unbekannt. Um sicher zu gehen, rief ich schließlich bei der DPA in Wien an - Der Schaltzentrale der Wortschleuder. Doch auch die sehr kooperative Redakteurin Maletz kannte den Herrn nicht und auch nach Nachfragen innerhalb der Reaktion war ihnen "dieser Name bei keinem der Kollegen bekannt".

Ein mageres Echo also auf den doch so großen Herrn der Österreichischen Pressewelt, der übrigens für den „Standard" arbeitet - eine Lokalzeitung aus Österreich. Twitter folgen dem Rotti ganze 532 "Fans".

Aber es gibt auch Brancheninsider, die Rottenberg gut kennen: Die Kollegen vom Österreichischen Presserat. Dort flattert von denen, die Erfolg haben und es genau nehmen, schon mal eine Beschwerde über den Schmierfink T.R. ein. Aber eigentlich ist doch alles in Butter: Jede Erwähnung ist gut - wenn auch Rottenbergs weniger relevant. Allerdings gehört es nicht zur feinen Art. Doch der Neid der Erfolglosen ist der Fixpunkt des Erfolges. Ich starte weiter durch.

Ihr Daniel Wiezorrek

(Thomas Rottenberg, derStandard.at, 17.8.2012)

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Thomas Rottenberg aufgedeckt - "Der Standard" und sein Möchtegern-Star-Reporter

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