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Ist es die Liebe zur Umwelt oder der Versucht, Ressourcen zu sparen?

Foto: REUTERS/Nacho Doce

Auch wenn der Eindruck unablässig verdichtet wird, dass die Wirtschaft nur aus skrupellosen Finanzjongleuren besteht, kluge Investoren schauen sich ein Unternehmen doch sehr genau an, bevor sie ihr Geld dort arbeiten lassen. Um für diesen Fall und gegenüber der ganzen Welt ein gutes Bild abzugeben, veröffentlichen viele Unternehmen alljährlich einen sogenannten Nachhaltigkeitsbericht, früher Umweltbericht, jetzt Sustainability-Report. Meist handelt es sich um mehrere hundert Seiten dicke Wälzer im A4-Format.

Den Empfängern fällt es dadurch leicht, sie in Regalen abzulegen oder gleich der Wiederverwertung zuzuführen. Und wer sie tatsächlich liest, ist danach auch nicht wirklich schlauer.

In einem Tonfall zwischen salbungsvollem Beratersprech und klotziger Werbebotschaft, eingebettet zwischen aufwändigen Illustrationen, gewagten Fotomontagen und hübschen Chefbildern, versucht man der Welt zu erklären, dass man mit der Umwelt schonend umgeht und die Mitarbeiter auch nicht quält. Obwohl diese Bücher immer wieder jede Menge interessanter Zahlen enthalten, kann man nicht viel mit ihnen anfangen, weil sie selten in sinnvolle Beziehung zu den Angaben ähnlicher Unternehmen gestellt werden können.

Im Hintergrund läuft allerdings ein anderes Programm: Wenn ein Autohersteller längerfristig erfolgreich sein will, sucht er nicht nur Mitarbeiter, die er abbauen kann, sondern auch Einsparungspotenzial bei den Ressourcen. Das kommt dann mitunter auch der Umwelt zugute. (Rudolf Skarics, AutoMobil, DER STANDARD, 17.8.2012)