Tokio - Japan will den wiederaufgeflammten Insel-Streit mit Südkorea vor den internationalen Gerichtshof (IGH) bringen. Der japanische Außenminister Koichiro Gemba habe einen entsprechenden Vorschlag dem südkoreanischen Botschafter in Tokio unterbreitet, berichteten japanische Medien am Freitag. Anlass war der kürzliche überraschende Besuch des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung-bak auf der von Südkorea kontrollierten Dokdo-Inselgruppe im Japanischen Meer. Er hatte in Tokio Empörung ausgelöst. Tokio beansprucht die in Japan Takeshima genannten Inseln für sich. Nach Medienberichten ist Seoul aber nicht bereit, Japans Vorschlag zur Anrufung des IGH zuzustimmen.

14 Hongkong-Chinesen festgenommen

Zugleich hat es Japan mit einem weiteren Inselstreit mit China zu tun. Die Regierung in Tokio beschloss am Freitag, 14 Hongkong-Chinesen abzuschieben, die vor zwei Tagen zu den von Japan kontrollierten Senkaku-Inseln vorgedrungen waren und eine chinesische Flagge auf einer der unbewohnten Inseln gehisst hatten. Sie waren daraufhin von der japanischen Küstenwache festgenommen worden. Neben Japan und China erhebt auch Taiwan Anspruch auf die Inseln. Die Inselkonflikte belasten auch 67 Jahre nach Kriegsende das Verhältnis zwischen dem einstigen Aggressor Japan und seinen Nachbarstaaten. (APA, 17.8.2012)