Jerusalem - US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice hat
die Fortsetzung der Bauarbeiten an dem israelischen Sicherheitszaun
im besetzten Westjordanland kritisiert. Bei ihren Gesprächen mit
israelischen Regierungsmitgliedern habe Rice am Sonntag in Jerusalem
die Umzäunung als "problematisch" bezeichnet, verlautete aus dem
Umfeld der israelischen Regierung. Der Wall könne laut Rice
"vollendete Tatsachen schaffen" und als eine Grenzmarkierung
interpretiert werden.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon habe daraufhin
betont, dass die Umzäunung "keine politische Bedeutung" habe, sondern
vor allem Sicherheitsbedenken Rechnung trage. Er sei in dieser Frage
nicht zu einem Zurückweichen bereit, auch wenn Washington anderer
Meinung sei, betonte Sharon demnach. Kabinettssekretär Gideon Saar
sagte im Fernsehen, für Israel komme nicht in Frage, dass der Bau des
Sicherheitswalls gestoppt werde. (APA)