Bagdad - Bei einem erneuten Angriff auf US-Soldaten im Irak sind ein Soldat getötet sowie vier weitere verletzt worden. Wie eine US-Militärsprecherin am Samstag mitteilte, war bei dem Angriff am Vorabend im Norden von Bagdad auch ein Übersetzter verletzt worden. Zudem seien die Leichen zweier seit Mittwoch vermisster Soldaten im Umland Bagdads entdeckt worden seien, teilte die Armee mit. Insgesamt sind seit dem 1. Mai, als US-Präsident George W. Bush das Ende der Kampfhandlungen erklärt hatte, 22 US-Soldaten bei irakischen Angriffen umgekommen. Die Anschläge auf die Soldaten sind nach Ansicht von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nicht Teil eines Guerilla-Krieges gegen die Besatzungsmächte.

"Kriminelle"

In vielen Fällen handele es sich bei den Angreifern um gewöhnliche Kriminelle, erklärte Rumsfeld am Freitag in Washington. Er verwies darauf, dass Iraks Präsident Saddam Hussein kurz vor seiner Entmachtung rund 100.000 Gefängnisinsassen freigelassen habe.

Rumsfeld machte aber auch Anhänger des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein und seiner Baath-Partei für Sabotageakte gegen die US-Truppen verantwortlich. Schon beim Fall Bagdads hatten sich amerikanische Militärstrategen über das überraschende Verschwinden von Saddams Soldaten gewundert.

Im Irak werfen aber auch viele Menschen den USA vor, ihre Pflichten als Besatzungsmacht bei der Versorgung und Sicherung der Bevölkerung nicht zu erfüllen.Tatsächlich hat die US-Verwaltung ihre Spitze seit der Einnahme von Bagdad bereits einmal ausgetauscht. Am Freitag teilte das Verteidigungsministerium in Washington mit, fünf unabhängige Experten sollten nunmehr die Bemühungen zum Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes untersuchen. Die USA haben rund 156.000 Soldaten im Irak stationiert, rund ein Drittel davon allein in Bagdad. (Reuters)