Nur 222 ausländische Uni-Absolventen haben die Rot-Weiß-Rot-Card beantragt.

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Wien - Für Akademiker scheint Österreich nur bedingt attraktiv zu sein. Nicht nur, dass österreichische Hochschulabsolventen überdurchschnittlich oft das Land verlassen - auch Ausländer, die in Österreich ihr Studium absolvieren, bleiben zumeist nicht hier. Besonders drastisch zeigt sich das bei den Uni-Absolventen aus dem Nicht-EU-Ausland. Nicht einmal jeder Fünfte strebt hierzulande einen Job an. Das zeigen die ersten Detailauswertungen zur Rot-Weiß-Rot-Card, die der "Presse" (Donnerstagausgabe) vorliegen.

Demnach haben im ersten Jahr nur 222 ausländische Absolventen die Rot-Weiß-Rot-Card beantragt, die den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt ermöglicht. Zum Vergleich: Allein im Studienjahr 2010/11 haben 1.285 Drittstaatsangehörige ein Master- oder Diplomstudium in Österreich abgeschlossen. Dabei sollte gerade die Einführung der "Rot-Weiß-Rot-Card" am 1. Juli 2011 dem Schwund an ausländischen Jung-Akademikern entgegenwirken. Sie gilt aber nur für Master- und Diplomabsolventen, ein Bachelor ist zu wenig. Der erleichterte Zugang zum Arbeitsmarkt blieb den 681 ausländischen Bachelorabsolventen im Studienjahr 2010/11 daher verwehrt. Die Wirtschaftskammer fordert nun eine Änderung des Gesetzes. (APA, 16.8.2012)