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Wohnen wurde erneut teurer.

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Grafik: APA

Wien - Die Inflation ist in Österreich im Juli wieder leicht gesunken. Die Teuerungsrate betrug im Jahresabstand 2,1 Prozent, nach 2,2 Prozent im Juni und 2,1 Prozent im Mai, teilte die Statistik Austria mit.

Eine moderate Preisdynamik bei Nahrungsmitteln und Treibstoffen (jeweils +3,0 Prozent gegenüber Juli 2011) habe damit mittlerweile den dritten Monat in Folge zu annähernd konstanten Inflationsraten von knapp über 2 Prozent geführt. Hauptpreistreiber im Juli blieb die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,5 Prozent).

Die Ausgaben für Wohnen seien für fast ein Drittel der Inflation verantwortlich. Überdurchschnittliche Preisanstiege habe es für Haushaltsenergie (insgesamt +4,2 Prozent; Strom +3,5 Prozent, Heizöl +6,1 Prozent, Gas +3,4 Prozent). Bei den Wohnungsmieten habe es ein Plus von 4,8 Prozent gegeben. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich insgesamt um 2,4 Prozent.

Der für die Eurozone ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Juli im Jahresabstand um 2,1 Prozent höher, nach 2,2 Prozent im Juni.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) stieg im Juli um 2,3 Prozent, nach jeweils 2,2 Prozent im Juni und Mai. Im Vergleich zum Vormonat Juni sank der Verbraucherpreisindex (VPI) vor allem wegen Schlussverkäufen um 0,3 Prozent.

Wocheneinkauf um 2,8 Prozent teurer

Der typische Wocheneinkauf - der "Miniwarenkorb", der auch Treibstoffe enthält - verteuerte sich Juli im 12-Monatsvergleich um 2,8 Prozent, teilte die Statistik Austria weiter mit. Im Juni hatte der Preisanstieg im Jahresabstand ebenfalls 2,8 Prozent betragen. Der tägliche Einkauf ("Mikrowarenkorb"), der überwiegend Nahrungsmittel umfasst, kostete im Juli um 2,7 Prozent mehr, im Juni waren es 2,8 Prozent.

In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,1 Prozent; Einfluss: +0,36 Prozentpunkte) kosteten Nahrungsmittel durchschnittlich um 3,0 Prozent mehr. Dabei verteuerten sich Fleisch und Fleischwaren um 3,7 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 3,8 Prozent, Gemüse um 5,3 Prozent, Molkereiprodukte und Eier um 2,5 Prozent. Obst verbilligte sich dagegen um 4,2 Prozent. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 4,1 Prozent, dabei gab es bei Kaffee einen Anstieg um 6,9 Prozent.

Die Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,9 Prozent; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) wurden vor allem von teureren Versicherungsdienstleistungen (+2,6 Prozent) verursacht. Schmuck und Uhren verteuerten sich um 12,1 Prozent.

Die Preise für "Verkehr" stiegen durchschnittlich um 1,7 Prozent (Einfluss: +0,25 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren höhere Treibstoffpreise (durchschnittlich +3,0 Prozent). Wartung und Reparaturen von Pkw kosteten insgesamt um 3,5 Prozent mehr, Flugtickets um 6,8 Prozent.

Als Preisdämpfer erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich minus 0,2 Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren Pauschalreisen, die sich im Vergleich zum Juli 2011 um durchschnittlich 4,4 Prozent verbilligten.

Teuerung in Eurozone unverändert

Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli unverändert gegenüber dem Juni bei 2,4 Prozent geblieben. In der gesamten EU betrug die durchschnittliche Inflationsrate 2,5 Prozent, unverändert gegenüber dem Vormonat.

Den stärksten Preisauftrieb im Vergleich zum Juni verzeichneten Ungarn (5,7 Prozent), Malta (4,2 Prozent) und Estland (4,1 Prozent). Die niedrigsten Inflationsraten wurden von Schweden (0,7 Prozent), Griechenland (0,9 Prozent) sowie von Deutschland und Lettland (je 1,9 Prozent) gemeldet.

Über zwölf Monate betrachtet verzeichneten Ungarn (4,9 Prozent), Estland (4,6 Prozent) und die Slowakei (4,1 Prozent) die stärkste Teuerung. In Schweden (1,0 Prozent), Irland (1,6 Prozent) und Griechenland (1,8 Prozent) war die Inflation im Jahresvergleich am niedrigsten.

Treibstoffe sowie Elektrizität und Gas hatten die die stärkste Steigerungswirkung auf die jährliche Gesamtinflation. Pauschalreisen, Hotels und der Luftverkehr verzeichneten im Juli den stärksten Preisauftrieb. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität bei Raten bis zu 2,0 Prozent gewahrt. (APA, 16.8.2012)