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Im Gespräch: Waltraud Klasnic bei Stronach.

Foto: AP/Punz

Wien/Graz – Auch wenn mit dem Spittaler Bürgermeister und Parlamentsabgeordneten Gerhard Köfer ein SPÖ-Politiker der mittleren Führungsgarde zu Stronachs Partei wechselt, ein großes Problem für seine Partei sieht SPÖ-Geschäftsführer Günther Kräuter – zumindest nach außen hin – nicht. Köfer sei eine Ausnahme, er habe schon lange als eine Art "politische Ich-AG" gelebt. Über die Motive für seinen Parteiübertritt sagte Köfer in einem Gespräch mit dem STANDARD, dass für ihn nun die Chance bestehe, "eine Gruppierung von Persönlichkeiten aus allen politischen Lagern zu bilden und mit denen gemeinsam eine Bewegung ohne Bünde, Kammern und Parteizwänge zu gründen". Er wolle dabei seine " SPÖ-Kompetenz" einbringen.

Einige Nervosität macht sich in den letzten Tagen in der ÖVP breit. Klubchef Karlheinz Kopf "will und kann" sich zwar nicht vorstellen, "dass uns Mandatare abhandenkommen", parteiintern laufen aber längst wilde Spekulationen. Der abservierte Ex-Bauernbundchef und Abgeordnete Fritz Grillitsch etwa gilt als heißer Kandidat. Dieser winkt noch ab: "Meine politische Heimat ist die steirische ÖVP." Ob sie dies auch bleibt, ist fraglich, denn seine Chancen, nochmals für den Nationalrat kandidiert zu werden, sind gering.

Neben Grillitsch wird in ÖVP-Kreisen jetzt ein zweiter, durchaus prominenter Name kolportiert: Waltraud Klasnic. Die ehemalige Landeshauptfrau schwächt Spekulationen zwar ab: Sie sei nicht gefragt worden, eine Kandidatur bei Wahlen komme nicht infrage, lässt sie dem Standard ausrichten. Nicht auszuschließen aber, dass Stronach seine langjährige Vertraute, die bei Magna als " sozial-ökonomische Beraterin" tätig war, überreden werde, heißt es. Mittlerweile interessiert sich die Justiz für Stronachs Wörthersee-Schloss. In einer Sachverhaltsdarstellung wird behauptet, er habe es zu günstig bekommen.(Walter Müller, Teresa Eder, DER STANDARD, 16.8.2012)