Buenos Aires - Ein Bestechungsfall im argentinischen Senat hat den ehemaligen argentinischen Staatschef Fernando de la Rua vor Gericht gebracht. Der Prozess wegen mutmaßlicher Bestechung von Parlamentariern vonseiten der Regierung De la Ruas in April 2000 begann am Dienstag in Buenos Aires. Angeklagt sind der Ex-Präsident (1999-2001), sein damaliger Arbeitsminister Mario Alberto Flamarique, der frühere Chef des Geheimdienstes, Fernando Jorge de Santibanes, und vier Senatoren der damaligen peronistischen Opposition.

Die Regierung De la Ruas soll laut Anklage mittels Zahlung von fünf Millionen Dollar an die Oppositionsparlamentarier deren Stimmen für eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts gewonnen haben. Ein Parlamentsfunktionär hat ausgesagt, er habe das Geld auf Anweisung De la Ruas vom Geheimdienst erhalten und an die Senatoren ausgezahlt.

Um die 340 Zeugen sollen aussagen. Auch die Präsidentin Cristina Kircher, die 2000 Abgeordnete war, und der damalige Vizepräsident Carlos "Chacho" Alvarez, der wenige Monate später infolge des Skandals zurücktrat, wurden als Zeugen vorgeladen. De la Rua war Ende 2001 inmitten der schwersten Wirtschaftskrise Argentiniens zurückgetreten.(APA, 14.8.2012)