Wien - Die Analysten der Erste Group, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und von Kepler Capital Markets erwarten für die am Dienstag anstehenden Halbjahresergebnisse des Kunststoff- und Kautschukproduzenten Semperit stagnierende Umsätze sowie leicht rückläufige operative Ergebnisse. Auch beim Nettogewinn wird ein moderates Minus gesehen.

Im Schnitt prognostizieren die Experten im Jahresvergleich einen minimalen Umsatzanstieg von einem Prozent auf 409,1 Mio. Euro. Beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) wird dagegen ein moderates Minus von sieben Prozent erwartet und auch das Ebit dürfte mit 36,7 Mio. Euro (minus 12 Prozent) rückläufig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ausfallen. Der Nettoprofit wird indes bei durchschnittlich 24,3 Mio. Euro gesehen. Das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2012 rechnen die Analysten der RCB dennoch mit einer leichten Verbesserung der Ergebnisse. Als Gründe führen sie die "verbesserten Margen in der Sempermed (Handschuhe) Division, die anhaltend starke Industrie-Division, geringere Preise für Kautschuk sowie einen stärkeren US-Dollar" an. Im ersten Quartal habe Sempermed vor allem mit einer unterdurchschnittlichen Kapazitätenauslastung sowie mit Preisdruck zu kämpfen gehabt.

Zudem dürften sich die gesunkenen Preise für Naturkautschuk positiv auf die Margenentwicklung auswirken, so die RCB-Analysten weiter. Vor allem in der Sempermed-Sparte, welche sich wieder von ihren Einmaleffekten aus dem ersten Quartal erholt haben sollte, wird bei den RCB-Analysten sowie auch bei Kepler mit steigenden Ebit-Margen gerechnet.

Alles in allem gehen die Wertpapierspezialisten von Kepler Capital Markets aber von einer flachen Ergebnisentwicklung aus und rechnen aufgrund des unsicheren makroökonomischen Umfelds mit einem sinkenden Auftrags-Momentum in den Industrie-Divisionen (Semperflex, Sempertrans, Semperform). Auch die Experten der Erste Group sehen keine wesentlichen Verbesserungen im Geschäfts-Umfeld der Semperit und erwarten daher ähnliche Zahlen wie bereits im ersten Quartal, welches die Erste-Analysten aufgrund der schwierigen Marktbedingungen als "ziemlich herausfordernd" eingeschätzt hatten. (APA, 13.8.2012)