Heathrow wäre nicht Londons Flughafen, würde man dort kein Pub finden. Man findet viele. Allein zwei Wetherspoons gibt es auf jedem der fünf Terminals, dazu kommen dann noch: The Tin Goose, The Harlequin, O'Neill's und The 5 Turns. Das kann sich gar nicht ausgehen. Überhaupt war vieles nicht drinnen in den drei Wochen London: eine Laufrunde im Hyde Park, eine Fahrt mit der Gondelbahn über die Themse, ein Museumsbesuch in der Tate Modern und, vor allem natürlich, eine österreichische Medaille.

Das ist auf der einen Seite natürlich schade, auf der anderen Seite soll dem Land nichts Schlimmeres passieren als keine Laufrunde, keine Gondelfahrt und kein Museumsbesuch. Trost spendet vielleicht der Landlord in good old Vienna, doch aufgepasst: "The Hollerbusch" macht noch eine Woche Urlaub - das würde sich in London kaum ein Pub erlauben.

Wer von Österreich nach Großbritannien reist, der weiß, dass er beim Straßeüberqueren zuerst nach rechts schauen sollte. Nach drei Wochen dürften das die meisten verinnerlicht haben. Umso tückischer werden, und darüber sind sich viele nicht im Klaren, die ersten Tage in der Heimat. Insgesamt mag auch dort die größere Gefahr von rechts drohen, doch gilt es, links im Auge zu behalten, speziell im Straßenverkehr. Bis The Hollerbusch aufsperrt, hat man das hoffentlich wieder intus. Jedenfalls: Take care. Und außerdem: Papperlapapp! (Fritz Neumann, DER STANDARD - 13.8. 2012)