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Die sauertöpfische Miene ist angebracht: Bruce Willis wäre im Ernstfall hilflos.

Foto: Reuters/Frank Masi/Touchstone Pictures

Zumindest in einem bestimmten Filmsegment hat die Atombombe ein besseres Image als in der Realität: Gezielt eingesetzte Nuklearsprengköpfe haben in Katastrophenfilmen schon so ziemlich alles geleistet: Die abkühlende Sonne neuentzündet, den Mond auf die richtige Umlaufbahn zurückbefördert oder den Erdkern wieder zum Rotieren gebracht. Oder - wie im 1998er Schinken "Armageddon" mit Bruce Willis und der Optik einer Zigarettenwerbung - einen auf die Erde zurasenden Asteroiden halbiert.

Nicht dass jemand angenommen hätte, "Armageddon" wäre ein ernstzunehmender Film. Und dass die gezeigte Methode der Asteroidensprengung nicht funktionieren würde, wird wohl auch niemanden groß überraschen. Physik-Studenten der Universität Leicester haben nun aber durchgerechnet, warum es nicht klappen würde. In die Berechnung sind alle wesentlichen Parameter von Volumen und Dichte eines Asteroiden "so groß wie Texas" bis zu seiner Geschwindigkeit und der Entfernung von der Erde zum Zeitpunkt der Explosion eingeflossen. 

Das Ergebnis: Die Erde hat - leider oder doch eher zum Glück? - einfach keine ausreichende Feuerkraft. Abgesehen davon, dass der Asteroid gleich bei seiner Entdeckung hätte gesprengt werden müssen und keine Zeit geblieben wäre, eine Mission auf die Reise zu schicken, müsste der Sprengsatz sehr, sehr viel größer sein als der im Film. Und auch sehr, sehr viel größer, als in der Realität vorhanden. Die Physiker in Leicester haben kalkuliert, dass der Sprengsatz eine satte Milliarde Mal stärker sein müsste als die größte Bombe, die jemals auf der Erde zur Detonation gebracht wurde.

--> The Telegraph: "Bruce Willis would have needed a bigger bomb to stop asteroid, scientists say"

Die betreffende Studie finden Sie hier:

--> Journal of Physics Special Topics: "Could Bruce Willis Save the World?" (pdf-File)

(red, derStandard.at, 11. 8. 2012)