Wienerberger (Hrsg.): brick ' 12. Ausgezeichnete Ziegelarchitektur international
240 S., ISBN-Nummer: 978-3-7667-1949-2
Callwey Verlag, München 2012
ca. 50 Euro

Foto: Callwey Verlag

Wolfgang Bachmann, Arno Lederer: Einfamilienhäuser. Das ultimative Planungsbuch. Grundrisse, Materialien, Details
272 S., ISBN-Nummer: 978-3-7667-1960-7
Callwey Verlag, München 2012
ca. 70 Euro

Foto: Callwey Verlag

Andrea Bina, Lorenz Potocnik (Hrsg.): Architektur in Linz 1900 - 2011
324 S., ISBN-Nummer: 978-3-7091-0825-3
Springer-Verlag, Wien 2012
ca. 30 Euro

Foto: Springer Verlag

Seit 2004 veranstaltet die Firma Wienerberger alle zwei Jahre den "Brick Award", bei dem - no na - preisverdächtige Bauten aus Ziegeln vor den Vorhang geholt werden sollen. Von Anfang an wird der Wettbewerb von der gleichnamigen Buchreihe begleitet. In der nunmehr fünften Ausgabe des Buches "brick '12" werden die fünf Siegerprojekte des jüngsten Wettbewerbs - darunter natürlich auch der "Overall Winner", das "Mapungubwe Interpretation Centre" von Peter Rich Architects - sowie 45 weitere nominierte Projekte in Text und Bild vorgestellt.

Das Buch ist zweisprachig (Deutsch/Englisch) gehalten, auch Grundrisspläne sind bei sämtlichen Einträgen abgebildet. Den Schlussteil des 240 Seiten starken und sehr ansprechend gestalteten Werks bildet eine Ausgabe des Architekturmagazins "brick+" mit Beiträgen u.a. von David Chipperfield und Elfriede Jelinek.

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Wer nach der Lektüre selbst Lust darauf bekommen hat, ein Haus aus Ziegeln zu bauen, sollte vielleicht auch in das im selben Verlag erschienene "Einfamilienhäuser. Das ultimative Planungsbuch" einen Blick werfen. Von der Aufmachung her sehr ähnlich wie "brick '12" gehalten (aber diesmal nur mit deutschen Texten), findet der ambitionierte Häuslbauer hier zahlreiche Beispiele für Grundrisse, Entwürfe, Raumaufteilungs-Lösungen und andere interessante Zugänge zum großen Projekt Hausbau.

Unterteilt in mehrere Kapitel (etwa "Schwierige Grundstücke", "kleine Häuser" oder "besondere Formen"), zeigt das Buch anhand von 70 (davon 13 in Österreich) umgesetzten Einfamilienhäusern, was alles möglich ist, wenn man bereit ist, etwas über den eigenen Tellerrand zu blicken. Bei allen Projekten sind wichtige Informationen wie Grundstücks- und Nutzfläche, Baukosten oder auch Bauzeit angegeben, Informationen zu den Architektinnen und Architekten finden sich gesammelt am Ende des Buches.

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Wesentlich handlicher ist im Gegensatz zu den oben beschriebenen Büchern das Werk "Architektur in Linz 1900 -2011" ausgefallen - allerdings nur, was die Haptik betrifft; denn schließlich soll man diesen rund 320 Seiten dicken Architekturführer als Spazier-Begleiter auch in etwas kleineren Taschen unterbringen können. Inhaltlich ist der von Andrea Bina und Lorenz Potocnik herausgegebene Band ein echtes Schwergewicht, das sich verdienstvoll dem architektonischen Schaffen in der oberösterreichischen Hauptstadt seit der vorletzten Jahrhundertwende widmet. Die "200 wesentlichsten Bauwerke" aus dieser bis heute andauernden Epoche werden vorgestellt, allesamt von Gregor Graf auch fotografisch neu dokumentiert.

Ein gutes Dutzend Kurz-Essays "Über das Verschwundene" (Walter Kohl), über "hässliche Entlein" (Lorenz Potocnik) und andere stadtspezifische Phänomene und Gegebenheiten erzählen von der "Hektik und Pragmatik" des Linzer Baugeschehens, oder vom Leben mit der "Stadt in der Stadt", dem Leitbetrieb "Voest", der sich allerdings erst in den 2000er-Jahren für die Außenwelt zu öffnen begann, wie Ulrich Aspetsberger in seinem Beitrag schreibt. Als großer Pluspunkt liegt dem Buch ein herausnehmbarer Stadtplan bei, der die besprochenen Bauwerke verortet und das Auffinden der entsprechenden Einträge im Buch sehr einfach macht. (map, derStandard.at, 10.8.2012)