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Ein Rettungsschwimmer wie der im Bild reicht für Italiens Wirtschaft derzeit nicht aus, um ihr aus der Rezession zu helfen.

Foto: EPA/ALESSANDRO DI MARCO

Rom - Die Regierung Monti befürchtet einen heißen Herbst in Italien. "Der Herbst wird nicht einfach sein. Die Krise ist stark belastend und bedroht die industrielle Zukunft des Landes. Dabei muss Italien gerade auf die Industrie setzen", sagte die italienische Arbeitsministerin Elsa Fornero in einem Radiointerview am Mittwoch. Für die jetzige Situation seien nicht nur die Politik, sondern auch die Finanz und die Unternehmer verantwortlich. Die Industriellen müssten laut der Ministerin verstärkt auf Investitionen und auf Synergien setzen, so die Ministerin.

Die Regierung in Rom ist wegen der Rezession besorgt, für die man kein Ende sieht. Nachdem auch zwischen April und Juni 2012 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits das vierte Quartal in Folge gefallen ist, befürchtet das Krisenland eine noch mehrmonatige Rezessionsphase. Der Rückgang fiel im zweiten Quartal mit 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal stärker aus als erwartet. Zu Jahresbeginn war das BIP mit 0,8 Prozent so stark gesunken wie seit drei Jahren nicht mehr.

Die Rezession wirkt sich negativ auf die Stabilität der Regierung Monti aus. Scharfe Angriffe musste der Premier wegen der enttäuschenden Wirtschaftsdaten und der trotz zahlreicher Reformen immer noch hohen Risikoaufschläge von der stärksten Einzelpartei im Parlament, der Gruppierung um seinen Vorgänger Silvio Berlusconi, hinnehmen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt gehört Italien zu den am langsamsten wachsenden Ländern Europas. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt der drittgrößten Volkswirtschaft in der Euro-Zone für 2012 einen Konjunktureinbruch um knapp zwei Prozent voraus. Der Industrieverband Confindustria befürchtet sogar ein Minus von 2,4 Prozent. (APA, 8.8.2012)