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Grafik: APA

Wien - Der Anstieg des Konzernumsatzes der OMV im ersten Halbjahr um 27 Prozent sei vor allem auf höhere Rohöl- und Produktenpreise sowie gestiegene Gasverkaufs- und Gashandelsmengen zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Mittwoch ad hoc mit. Das Konzern-EBIT von 1,533 Mrd. Euro lag um 11 Prozent über jenem der ersten Jahreshälfte 2011.

Positiv ausgewirkt hätten sich höhere Rohölpreise, ein stärkerer US-Dollar und höhere Verkaufsmengen in Libyen - andererseits hätten ein deutlich niedrigerer positiver CCS Effekt (Bewertungsveränderung der Lagerbestände) und ungeplante Abschreibungen den Gewinn gedrückt.

Der EBIT-Beitrag der rumänischen Tochter Petrom ist auf 616 Mio. Euro gestiegen (nach 578 Mio. Euro), vor allem auf Grund höherer Rohölpreise. Die Netto-Sonderaufwendungen von 139 Mio. Euro beziehen sich vor allem auf eine außerplanmäßige Abschreibung in Österreich (Gasfeld Strasshof) sowie Personalrestrukturierungen in Österreich und Rumänien, heißt es in der Aussendung. Zusätzlich wurden positive CCS Effekte von 7 Mio. (1-6/11: 220 Mio. Euro) ausgewiesen. Das CCS EBIT vor Sondereffekten stieg um 38 Prozent auf 1,665 Mio. Euro.

Finanzergebnis noch negativ

Das Finanzergebnis war im 1. Halbjahr mit -36 Mio. Euro negativ, aber deutlich besser als im Vorjahr (-161 Mio. Euro). Durch eine verbesserte Finanzierungsstruktur habe man eine Verminderung der Zinsaufwendungen erreicht, und auch die Fremdwährungsverluste seien deutlich niedriger ausgefallen, heißt es.

Die laufenden Ertragsteuern des OMV Konzerns betrugen 606 Mio. Euro. Ein Ertrag aus latenten Steuern von 95 Mio. Euro wurde ergebniswirksam im ersten Halbjahr verbucht. Die effektive Steuerquote des Konzerns stieg auf 34 Prozent, was auf einen deutlich höheren Ergebnisbeitrag der hoch besteuerten libyschen Gesellschaften zurückzuführen sei.

Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss lag mit 735 Mio. Euro über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (643 Mio. Euro). Der den Aktionären zuzurechnende CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten betrug 834 Mio. Euro (516 Mio. Euro).

OMV rechnet weiter mit teurem Brent

Im 2. Quartal fiel der Konzernumsatz mit 9,988 Mrd. Euro um 25 Prozent höher aus als im 2. Quartal des Vorjahres. Das Konzern-EBIT lag mit 621 Mio. Euro um 8 Prozent über dem Vorjahreswert. Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss stieg von 273 Mio. Euro auf 283 Mio. Euro. Der den Aktionären zuzurechnende CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten betrug 455 Mio. Euro (nach 240 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag im 2. Quartal bei 0,87 Euro, das CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten bei 1,39 (nach 0,90 bzw. 0,79 Euro).

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet die OMV mit einem durchschnittlichen Brent-Rohölpreis über 100 Dollar pro Barrel. Auf den europäischen Gasmärkten wird weiterhin ein großer Unterschied zwischen an die Ölpreisentwicklung gebundenen Gaspreisen und Hubpreisen erwartet. In Rumänien habe der Regulator einen Zeitplan für die Liberalisierung der Gaspreise veröffentlicht. Der Plan sehe eine schrittweise Anpassung des Gaspreises für lokale Produzenten bis zur vollen Liberalisierung im Jahr 2018 vor. Weiters wird erwartet, dass die Raffinerie-Margen nach dem hohen Stand im 2. Quartal auf Grund des nun wieder steigenden Ölpreises sinken werden. Auch die Petrochemie-Spannen dürften auf Grund der gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung sinken, hieß es in der Mitteilung. (APA, 8.8.2012)