An manchen Tagen ist er gut, der Schmäh in der STANDARD-Sportredaktion. An den anderen ist er sehr gut. Beispielsweise wird derjenige, der sich in einer Sportart wirklich auskennt, mit Papst angeredet. So gibt es etwa einen Segelpapst, einen Tennispapst, einen Skinordischpapst und einen Outdoorpapst. Der Tennispapst kennt Wimbledon wie seine Westentasche, doch diesmal musste Wimbledon auf ihn verzichten, der Tennis- ist leider kein Olympiapapst.

Der Olympiapapst spendet gerne Trost. Alsdann: Das olympische Wimbledon war nicht das echte Wimbledon. Die meisten Spieler trugen nicht Weiß, sondern ihre bunten Teamtrikots. Der Stand, der ansonsten Wimbledon-Souvenirs anbietet, bot diesmal (ausschließlich) Olympia-Souvenirs an. Anstelle der tollen Erdbeeren gab es Fastfood der Olympia-Sponsoren.

In der STANDARD-Innenpolitik sitzt ein echter Papst, der Bierpapst. Keine Frage, dass er den einen oder anderen Pub-Tipp auf Lager hat. Und weil Parsons's Green mit dem Bierpapst-Lieblingspub nur drei Stationen von Wimbledon entfernt liegt, drängt sich bei der Rückfahrt ein Zwischenstopp auf. "The White Horse", diesen Tipp gibt man gerne weiter. Tolles Lokal, tolle Einrichtung, tolle Biere. Die Pub-Umgebung ist französisch angehaucht mit einer Brasserie, einer Champagnerbar, einer Boulangerie. Doch im White Horse konzentriert man sich auf das Wesentliche. Cheers, Bierpapst! (Fritz Neumann, DER STANDARD, 6.8.2012)