Rom/Valletta  - Innerhalb weniger Stunden sind drei Boote mit Hunderten afrikanischen Flüchtlingen in Italien und auf Malta angekommen. Ein in Seenot geratenes Schlauchboot mit etwa 100 Migranten sicherte die italienische Küstenwache am Samstag südöstlich der Insel Lampedusa, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Unter den Flüchtlingen seien auch 24 Frauen. Alle sollten nach Lampedusa gebracht werden.

Auch die beiden anderen Boote waren von der Küstenwache auf dem Meer gesichtet und sicher an Land gebracht worden. Auf einem Fischerboot, das in den sizilianischen Hafen Pozzallo geleitet wurde, waren 84 Flüchtlinge, die meisten davon minderjährig. Die Migranten gaben an, aus Ägypten zu stammen. Das etwa 20 Meter lange Fischerboot hatte am Freitagabend einen Motorschaden gemeldet.

Tragödien am Mittelmeer

Von den mehr als 80 auf Malta gelandeten Migranten mussten drei Frauen medizinisch versorgt werden, teilten die Behörden mit. An Bord seien auch zwei Babys gewesen. Die somalischen Flüchtlinge sollen erst vor wenigen Tagen von Libyen aus zu der Mittelmeerinsel vor Italien gestartet sein. Nach Angaben der maltesischen Armee war das Boot 30 Seemeilen südlich der Insel gesichtet worden. Allein heuer sind rund 1.300 Asylwerber auf Malta gelandet. Es gibt immer wieder Rufe nach mehr EU-Unterstützung für den kleinen Mitgliedstaat.

Mitte Juli kamen 54 Menschen bei einer Flüchtlings-Tragödie im Mittelmeer ums Leben. Wie das UNO-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) mitteilte, hatten die Afrikaner vergeblich versucht, in einem Schlauchboot von Libyen aus Italien zu erreichen. Mit Ausnahme eines Mannes aus Eritrea verdursteten alle Menschen an Bord. (APA, 4.8.2012)