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"Ich kann mit meiner Ausbeute zufrieden sein"

Foto: APA/EPA/Fohringer

London - "Ich kann mit meiner Ausbeute zufrieden sein", resümierte Dinko Jukic am Tag nach dem 100-m-Semifinale. Nur 14/100 Sekunden fehlten dem 23-Jährigen auf seine zweite Endlauf-Teilnahme bei diesem Großereignis. "Das einzige, das nicht so schön ist, dass ich einmal die Medaillen und einmal das Finale jeweils um einen Platz verpasst habe." In Richtung Rio de Janeiro 2016 sieht der Wiener noch Potenzial nach oben, was in einen Medaillengewinn münden soll.

"...dann war das mein letztes Rennen"

Die Aufmerksamkeit durch seine guten Leistungen hat Jukic genutzt, um auf - seiner Meinung nach - Unzulänglichkeiten im Verband hinzuweisen. Hatte er am Vorabend gemeint, bei einer Sperre im vom österreichischen Verband (OSV) gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren seine Karriere beenden zu wollen, hat er das am Freitag im Austria House Tirol noch ausgeweitet. "Wenn es bei den OSV-Wahlen am 15. September keine Veränderungen gibt, war das mein letztes Rennen."

Der Austria-Wien-Athlet meinte, dass der Verband von den Aktiven-Erfolgen leben würde, nicht die Athleten vom Verband. "Wenn ich nicht Vierter, sondern 25. geworden wäre, dann würde das niemanden interessieren, würde der Verband keine Förderungen bekommen", führte Jukic aus. Er betonte auch noch einmal, dass er seine Aussagen als konstruktive Kritik verstanden haben will. Von den Funktionären verlangt er, dass es ihnen primär um die Leistungen der Aktiven gehen soll.

Jukic nimmt eine Pause

Auf dem Trainersektor hätte Jukic gerne eine Art Nationaltrainer, mit dem von allen qualifizierten Athleten vor Großereignissen zusammengearbeitet wird. Andere Nationen seien diesen Weg schon lange gegangen. Zudem möchte der Gewinner von neun Medaillen dem Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) mehr Gewicht geben. "Das ÖOC sollte die Macht haben, in den Verbänden durchzugreifen. Es darf da keine Autonomie der Verbände geben."

Bei den heuer ausstehenden Kurzbahn-Großereignissen mit den Europameisterschaften vom 22. bis 25. November in Chartres/FRA und den Weltmeisterschaften vom 12. bis 16. Dezember in Istanbul wird auch Jukic nicht dabei sein. "Ich habe seit 2005 kein Großereignis ausgelassen", sagte er. "Ich werde jetzt ein, zwei Monate abschalten und steige erst dann in die nächste Olympia-Periode ein. Mein Körper braucht auch einmal eine Pause." (APA; 3.8.2012)