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Die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa ist 33-jährig an den Folgen eines Aneurysmas gestorben.

Foto: APA/Karl Schöndorfer

Bukarest/Wien -  Die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa ist im Alter von nur 33 Jahren in Wien gestorben. Sie sei am Donnerstag tot in ihrer Wohnung in der Leopoldstadt gefunden worden, teilte die Polizei in der Bundeshauptstadt am Freitag mit. Die Künstlerin sei nach ersten Ermittlungen an einer Gehirnblutung in Folge eines Sturzes oder eines Aneurysmas gestorben. Fremdverschulden schlossen die Behörden aus.

Die Künstlerin galt lange als Wunderkind und aufsteigender Stern in der Klassikszene. 1978 im siebenbürgischen Brasov (Kronstadt) als Tochter eines Roma-Musikers geboren, begann Ursuleasa bereits mit fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Im Alter von 16 Jahren gewann sie den renommierten Clara Haskil-Wettbewerb in der Schweiz und startete ihre "Erwachsenenkarriere".

Nach ihrer Ausbildung in Wien luden sie bekannte Orchester als Gast-Solistin ein, sie trat bei renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen auf. Mit ihrer ersten Solo CD "Piano & Forte" gewann sie 2010 den ECHO Klassik Preis in der Kategorie "Solistische Einspielung des Jahres". Für die nächsten Monate hatte sie 16 Konzerte in Europa und Übersee geplant, die ersten jedoch aus Krankheitsgründen abgesagt.

"Wir sind in tiefer Trauer", reagierte ihr Management auf ihrer Homepage www.ursuleasa.com. "Unsere Gedanken sind bei ihrer Tochter und ihrer Mutter." Die Musikwelt verliere eine großartige Künstlerin. Nach Angaben der Polizei hatte die Pianistin am Mittwoch das letzte Mal Kontakt mit Freunden oder Angehörigen. Als sie am Donnerstag nicht mehr erreichbar war, alarmierten diese die Behörden.

Das ORF-Radio Ö1 änderte am Freitagmittag kurzfristig sein Programm und brachte eine Sendung in Gedenken an die Pianistin. Der Intendant des Wiener Konzerthauses, Bernhard Kerres, zeigte sich angesichts der Todesnachricht tief bestürzt: "Die Musikwelt und das Wiener Konzerthaus verlieren eines der faszinierendsten Talente der jüngeren Generation. Das Spiel von Mihaela Ursuleasa war von gewaltiger emotionaler Intensität. Wir durften uns glücklich schätzen, dass sie seit ihrem Debüt 1995 mehr als 20 Mal bei uns aufgetreten ist." (APA, 3.8.2012)