Nürnberg - Seit diesem Mittwoch werden in Deutschland auch die Sehgewohnheiten von Privathaushalten mit Internet-TV (IPTV) für die Werbewirtschaft ausgewertet. Dazu musste die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg eine eigene Technik entwickeln. Mit dem sogenannten Audio-Matching würden Tonsignale am Fernseher mit den "Fingerprints" der jeweiligen Sendungen verglichen, sagte der Geschäftsführer der Gfk-Fernsehforschung, Michael Darkow. Damit könnten nun 1,1 Millionen private Haushalte mit in die repräsentativen Quotenmessungen einbezogen werden.

Wie das Medienmagazin DWDL.de auf seiner Internetseite berichtete, erfolgt bei IPTV die Verbreitung des Programms nicht mehr über einen Tuner, sondern durch das Versenden von Video-Dateien (MPEG) an den Empfänger. Dadurch könne die herkömmliche Messtechnik hier nicht eingesetzt werden. Künftig werde das Sehverhalten nun in 160 Haushalten mit einem Aufnahmegerät direkt am Fernseher quasi abgehört. Gespräche im Raum würden aber nicht aufgenommen. Nach Angaben von Darkow beauftragte die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) die GfK mit der Quotenmessung beim Internet-TV. Die AGF ist ein Zusammenschluss der Fernsehveranstalter in Deutschland. (APA, 1.8.2012)