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Michael Phelps hat mehr als alle anderen gewonnen.

Foto: REUTERS/Toby Melville

London - Superstar Michael Phelps ist seit Dienstagabend auch in punkto Medaillenzahl der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten. Mit Silber über 200 m Delfin und Gold mit der US-Kraul-Staffel über 4 x 200 m stockte der 27-Jährige in London seine Sammlung auf 19 Stück auf und übertraf damit Sowjet-Turnerin Larissa Latynina, die es in ihrer Karriere auf 18 Olympia-Medaillen (9 Gold/5 Silber/4 Bronze) gebracht hatte.

Phelps ist nun 15-facher Olympiasieger (dazu je zweimal Silber und Bronze), aber eine Einzel-Goldmedaille in London und noch ein weiterer Eintrag in die Geschichtsbücher blieben ihm bisher versagt. Dabei sah es am Dienstag bis zum Finish so aus, als würde der US-Amerikaner als erster Schwimmer der Olympia-Historie zum dritten Mal in Serie über dieselbe Einzeldistanz triumphieren.

Einzelgold um Hunderstel verpasst

Doch beim Anschlag war der Südafrikaner Chad le Clos um 5/100 schneller als der Topfavorit und siegte in 1:52,96 Minuten. Phelps war auch noch bei der anschließenden Siegerehrung sichtlich geschockt, dass er sich den sicher geglaubten Triumph noch hatte wegschnappen lassen. Bronze ging in 1:53,21 Minuten an Takeshi Matsuda aus Japan, dahinter klaffte ein großes Loch von 1,14 Sekunden zum viertplatzierten Österreicher Dinko Jukic (1:54,35).

In der langen Kraul-Staffel war dann das US-Quartett ungefährdet. In 6:59,70 Minuten triumphierten Ryan Lochte, Conor Dwyer, Ricky Berens und Schlussschwimmer Phelps, der nach einem vierten (400 m Lagen) und zwei zweiten Plätzen (4 x 100 m Kraul und 200 m Delfin) endlich über Gold in London jubeln durfte. Eigentlich hatte er sieben Olympia-Siege in Großbritannien angepeilt, nun können es noch maximal vier werden. Frankreich (7:02,77) holte sich klar vor China (7:06,30) Staffel-Silber.

Zuvor hatte Allison Schmitt über 200 m Kraul für den ersten US-Sieg an diesem Schwimmabend gesorgt. Die 22-Jährige gewann überlegen in olympischer Rekordzeit von 1:53,61 Minuten. Zweite wurde 400-m-Olympiasiegerin Camille Muffat aus Frankreich (1:55,58) vor der Australierin Bronte Barratt (1:55,81). Über 200 m Lagen setzte sich Chinas 16-jährige Wunderschwimmerin Ye Shiwen, die am Samstag über 400 m Lagen in sensationeller Weltrekordzeit triumphiert hatte, souverän in 2:07,57 durch. Silber ging an die Australierin Alicia Coutts (2:08,15) vor der US-Amerikanerin Caitlin Leverenz (2:08,95).  (APA, 31.7.2012)