Im islamischen Gottesstaat Iran ist Homosexualität strengstens verpönt. Wer bei sexuellen Handlungen mit einer/m gleichgeschlechtlichen PartnerIn erwischt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Homosexuelle Männer und Frauen sind also gezwungen, ihre Beziehungen strikt im Geheimen zu leben.

Geschlechtsanpassung erlaubt

Seit jedoch im Jahr 1983 durch eine Fatwa, ein Rechtsgutachten, von Ayatollah Khomeini Geschlechtsanpassungen gestattet wurden, nutzen viele Homosexuelle diese Möglichkeit. Sie unterziehen sich aufwendigen Operationen, um auf diese Weise ganz legal mit ihrer/m WunschpartnerIn zusammenleben zu können.

Dr. Mirjalali ist einer der führenden iranischen Experten auf dem Gebiet der chirurgischen Geschlechtsumwandlung, rund 450 solcher Operationen hat er in den vergangenen Jahren in Teheran durchgeführt. Zu ihm kommen sowohl Männer als auch Frauen, die ihr Geschlecht ändern wollen. Eine Frage dabei ist, ob es sich tatsächlich um transsexuelle Menschen oder schlicht und einfach um Menschen handelt, die sich zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen, also homosexuell sind.

Keine Garantie für ein glückliches Leben

In ihrer sehr berührenden Dokumentation zeigt die aus dem Iran stammende Filmemacherin Tanaz Eshaghian Menschen, die entweder bereits eine Geschlechtsanpassung/-umwandlung hinter sich haben oder die sich auf die Operation vorbereiten. Und sie verschweigt dabei auch nicht, dass eine Geschlechtsumwandlung keine Garantie für ein glückliches Leben ist.

TV-Tipp

"kreuz und quer" zeigt Eshaghians Film "Nur so wie die anderen - Transsexuell in Teheran" am Dienstag, 31. Juli um 22.30 Uhr in ORF 2 . (red, 30.7.2012)