Europas größter Telefonkonzern Telefonica hat sich im Kampf gegen die hohe Schuldenlast etwas Luft verschafft. Der Mitte Juni bekanntgegebene Verkauf von Anteilen am chinesischen Telekomanbieter China Unicom hat dem Unternehmen nun umgerechnet rund 1,14 Mrd. Euro in die Kassen gespült, wie der Konzern am Montag in Madrid mitteilte.

Schuldenlast

Dafür hat Telefonica 4,56 Prozent der Anteile an China Unicom an deren Konzernmutter China United Network abgegeben. Die Spanier hatten sich mit den Chinesen darauf geeinigt, an 5,01 Prozent der Anteile festzuhalten und diese für einen Zeitraum von 12 Monaten nicht zu veräußern.

Telefonica ist derzeit wegen drückender Schuldenlast stark bemüht, das Geld zusammenzuhalten und frisches Kapital einzusammeln. Vergangene Woche zog Konzernchef Cesar Alierta die Notbremse, strich den Aktionären die Dividende, stoppte Aktienrückkäufe und kürzte Gehälter im Management. Den von der Konjunkturkrise in der Heimat gebeutelten Spaniern sitzen Schulden von 57 Mrd. Euro im Nacken. Die profitable deutsche Tochter mit der Marke O2 soll noch in diesem Sommer zumindest zum Teil an die Börse gebracht werden, um zusätzliches Geld in die Kassen zu holen. Auch die Call-Center-Tochter Atento steht nach wie vor zum Verkauf. (APA, 30.07. 2012)