Berlin - Die Europäische Zentralbank ist einem Zeitungsbericht zufolge bereit, Spanien mit dem Ankauf von Staatsanleihen unter die Arme zu greifen. Die EZB solle im Namen des Rettungsschirms EFSF tätig werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" im Voraus aus ihrer Samstag-Ausgabe unter Berufung auf Kreise in Brüssel. Sobald ein entsprechender Antrag Spaniens bei den Euro-Ländern eintreffe, könne die EZB sofort aktiv werden, um die Zinslasten zu verringern. Die entsprechenden Vorbereitungen seien getroffen.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte mit seiner Äußerung, die Zentralbank werde alles tun, um den Euro zu retten, die Diskussion über die angemessenen Instrumente zur Krisenlinderung angeheizt. Neuerlichen Käufen von Staatsanleihen von Krisenstaaten durch die EZB steht die Deutsche Bundesbank jedoch kritisch gegenüber. Zum Ankauf von Bonds über den EFSF hält sich die deutsche Regierung alle Optionen offen.

Spanien hat nach Angaben eines EU-Vertreters kürzlich erstmals eingestanden, dass es womöglich ein komplettes Hilfsprogramm des EFSF in Höhe von rund 300 Milliarden Euro benötigen könnte. Die Regierung wies am Freitag aber entsprechende Bericht zurück. Bisher hat Spanien nur Hilfen für die Banken des Landes beantragt. (APA, 28.7.2012)