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Tamino mit Statisten.

Foto: Reuters/Prammer

Salzburg - Und wieder ist es an Dirigent Nikolaus Harnoncourt, eine Salzburger Intendantenära opernhaft zu eröffnen. War es seinerzeit bei Peter Ruzicka Don Giovanni mit den Wiener Philharmonikern, so steht nun Mozarts Zauberflöte auf dem Programm - als erwartungsbeladenes Eröffnungsstück, das Beweise liefern soll für die künstlerische Kompetenz von Intendant Alexander Pereira.

Zudem: Harnoncourt ist mit seinem Concentus Musicus Wien angereist, was eine interessante Besonderheit in Salzburg darstellt.

Und: Die historisch informierte Instrumentalgemeinschaft hat sich erwartungsgemäß als versierter Transporteur delikater Ideen erwiesen.

Die Regie von Jens-Daniel Herzog will den ewigen Blockbuster als Hort der Spielfreude über die Rampe bringen. Herausgekommen ist eine bestenfalls solide Erzählform mit harmlosen Witzen und viel Stehtheater.

Die Sänger hingegen überzeugen: Mandy Fredrich (als Königin der Nacht) ist Herrin fast aller heiklen Töne, Julia Kleiter (als Pamina) bringt die Elemente der Partie glanzvoll zur Geltung, Bernard Richter (als Tamino) ist an ihrer Seite ein klangvoller Liebessucher. Und Markus Werba (als Papageno) wirkt durchaus tadellos.

Herzlichen Jubel gab es für die tollen Sänger und den Dirigenten Nikolaus Harnoncourt. Für die Regie von Herzog kam hingegen doch auch deutliche Kritik in Form von Buhs. Ein Meisterwerk ist es nun wahrlich nicht geworden. Und hoffentlich ist es nicht ein Vorbote für einen neuen Salzburger Regiestil.

Es kommen allerdings noch einige wichtige Premieren, die die Qualität heben könnten. Gespannt wartet man nun auf Ariadne auf Naxos am Sonntag. (Lubiša Tošic/DER STANDARD, 28.7.2012)