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Nach den Unwettern in der Steiermark schüttete es zuletzt auch in Niederösterreich. Besonders betroffen war der Bezirk Horn, wie dieses Bild der Feuerwehr zeigt.

Foto: APA/FF HORN

St. Pölten/Graz - Im weiten Teilen des Landes purzeln weiterhin die Juli-Niederschlagsrekorde. 100 bis 300 Millimeter Regen pro Quadratmeter waren in der Steiermark, in Kärnten, Teilen Salzburgs und Niederösterreichs keine Seltenheit. Auch für das Wochenende sind neue Regenschauer und Gewitter prognostiziert.

Neben der Steiermark war zuletzt Niederösterreich von Unwettern stark betroffen. 1200 Feuerwehrleute standen in der Nacht zum Freitag in den Bezirken Horn, Amstetten, Melk und Scheibbs im Einsatz.

Die Lage im obersteirischen St. Lorenzen im Paltental, wo vor wenigen Tagen eine Mure den Ort verwüstete, bliebt angespannt. "Ein schöner Tag bringt uns leider noch lange keine maßgebliche Entspannung", meinte Bezirkshauptmann Josef Dick in Hinblick auf neuerlich prognostizierte Gewitter. Bei drei Bürgerinformationsveranstaltungen wurde die Bevölkerung von den Einsatzleitern des Krisenstabs und den Experten über die Lage aufgeklärt. St. Lorenzen bleibt weiterhin evakuiert, die Alarmbereitschaft in drei weiteren Gebieten im Paltental aufrecht.

Diskussion um Rückhaltebecken

Nach den verheerenden Überschwemmungen ist auch die Diskussion um Rückhaltebecken wieder aufgeflammt. 107 Becken existieren derzeit in der Steiermark, doch ihre Erhaltung ist für die einzelnen Gemeinden eine große finanzielle Belastung. Allein die Reinigung der Hochwasserrückhaltebecken in Trieben kostet rund 860.000 Euro. "Die Gemeinden sind an ihre finanziellen Grenzen gestoßen", so der Stadtamtsdirektor von Trieben, Dietmar Schwab. An der Finanzierung könnten sich zumindest in diesem Sommer auch Land und Bund beteiligen, sowohl Landesrat Johann Seitinger als auch Umweltminister Nikolaus Berlakovich haben zusätzliche Mittel signalisiert.

Zu Schadenssummen gibt es noch keine konkreten Angaben. Manchmal dauern diese Berechnungen Jahre: Die Jahrhundertflut 2002 richtete einen Schaden von 7,5 Milliarden Euro an. (red, DER STANDARD, 28./29.7.2012