In wenigen Jahren schaffte Hyundai mit seinem Kompaktmodell den Anschluss zur Spitze. Der Vorläufer Elantra glänzte durch Schlichtheit und Preisvorteil. 2007 stand zwar bereits i30 auf der ansehnlichen Karosse, doch der preisgünstige Gebrauchswert war immer noch das Hauptargument.

Foto: Christian Fischer

Mit der auch technisch enorm aufgerüsteten Neuauflage ist dies Schnee von gestern. Der aktuelle i30 präsentiert sich als schicker Fünftürer ohne stilistische Mätzchen, das Designteam in Rüsselsheim verdient volles Lob. Und legendär bleibt, wie der mächtige VW-Chef Martin Winterkorn auf der IAA dem i30 gönnerhaft aufs Blech klopfte und kommentierte: "Da klappert nichts." Kein Wunder, schrauben doch erfahrene tschechische Autobauer wie bei Skoda an diesem Wagen.

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Nur wenige Monate nach der Einführung kann Hyundai erste Erfolge melden. In Österreich wurde in der heißumkämpften Kompaktklasse, unglaublich fast, bereits Platz zwei hinter dem Leader VW Golf erreicht.

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Welche Argumente sprechen für diesen Erfolg? Die Kombination aus überdurchschnittlich guten Platzverhältnissen, auch im Fond, kompletter Ausstattung und immer noch halbwegs günstiger Preisgestaltung, also fair kalkulierter Nutzwert. Das Image als Koreaner spielt keine Rolle mehr, die Marke Hyundai ist angekommen und etabliert.

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Der i30 ist für Langstreckenfahrten ein ideales Familienauto. Ermüdungsfrei lassen sich auf den beiden bequemen Vordersitzen lange Urlaubsfahrten absolvieren. Die sich weit öffnenden vier Türen erleichtern den mühelosen Zutritt, selbst auf den Rücksitzen gibt es keine Probleme für Knie oder Ellbogen. Die niedrige Ladekante macht das Beladen des Kofferraums einfach, bei Bedarf lassen sich auch die Rücksitze einzeln oder im Paket zwecks Vergrößerung des Stauraums umlegen. Bei 552 kg Zuladekapazität fällt der Ruf "Was lassen wir daheim?" unter das Kapitel Schweigepflicht. 4,30 m Außenlänge, gute Übersicht nach hinten, das macht auch das Parken einfach.

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Der neue 1,6-Liter-Common-Rail-Diesel mit variablem Turbolader erweitert mit seinen 128 PS das Angebot nach oben, er bietet sich als kraftvolle Antriebsquelle an. Perfekt gedämmt, ist der Diesel kaum lauter als der Benziner, erst der Schriftzug auf der Heckklappe klärt auf. Kombiniert mit der Sechs-Gang-Automatik, wird dieser Selbstzünder allerdings zum Anhänger der Gleichmäßigkeit.

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Beim Kickdown zur Beschleunigung zögert das Getriebe kurzfristig, die Lösung: Wechsel in den Schaltmodus, da geht's flotter. Für gefühlvolle Fahrweise bedankt sich der Motor mit Verbrauchswerten um 6,5 l / 100 km. Drei Fahrtmodi (normal, comfort, sport) stehen übrigens zur Auswahl, Variante drei wusste im Testwagen am besten zu überzeugen.

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Das Armaturenbrett vermittelt, wie das ganze Wageninnere, einen hochwertigen Eindruck, alle Instrumente und Schalter liegen in Blick-und Reichweite. 1490 Euro für Navigationsgerät mit Rückfahrkamera sind als Sonderausstattung zu empfehlen: Selbst im Kleingassengewühl an der französischen Riviera gab es keine einzige Fehlmeldung. Das Schlussurteil über den Hyundai i30 klingt ganz einfach: Mehr Auto braucht man eigentlich nicht. (Peter Urbanek, AutoMobil, DER STANDARD, 27.7.2012)

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