Sofia - Bei archäologischen Ausgrabungen am antiken Forum der bulgarischen Stadt Plowdiw haben Wissenschafter zwei sehr gut erhaltene Stirnziegel in Form von Theatermasken gefunden. Eines dieser sogenannten Antefixe trägt das Gesicht des mythologischen Helden Herakles bzw. Herkules. Die Funde sind etwa 2.000 Jahre alt und zierten einst noble Dächer, erklärte die Leiterin der Ausgrabungen, Milena Rajtschewa.

Bis jetzt sind bei der Grabungskampagne im Stadtzentrum insgesamt vier Stirnziegel ausgegraben worden, aber nur die Abbildung von Herakles sei bisher identifiziert worden, so Rajtschewa. Bei den anderen sei man sich noch nicht sicher, ob es sich auch um mythologische Helden oder um Figuren aus altgriechischen Dramen handle. Eine der Abbildungen zeigt ein Frauengesicht mit Efeublättern und Tannenzapfen als Haarschmuck.

Seit Anfang der Ausgrabungen heuer am 7. Mai sind auch 20 Kupfermünzen mit Portraits der römischen Kaiser Geta und Caracalla, drei glasierte römische Keramikgefäße sowie eine gravierte Tonlampe aus dem 3. Jahrhundert aufgetaucht. Vor kurzem wurde in Plowdiw auch wieder eine sehr prunkvoll bemalte frühchristliche Grabstelle gefunden. (APA/red, derStandard.at, 25. 7. 2012)