Der katholische deutsche Weltbild-Verlag will sich mit einem breiteren Angebot an elektronischen Büchern gegen stagnierende Umsätze stemmen. Die Einnahmen der Weltbild-Hugendubel-Gruppe seien im abgelaufenen Geschäftsjahr (zum Ende Juni) auf 1,59 Mrd. Euro leicht zurückgegangen, teilten die Augsburger am Dienstag mit. Unter dem Strich sei ein unbezifferter Gewinn gestanden, der von Investitionen in das E-Book-Geschäft, in die IT und den Filialumbau belastet gewesen sei.

E-Books

"Noch liest die Mehrheit der Deutschen gedruckte Bücher, doch E-Books legen rasant zu. Schon heute erwirtschaften wir deutlich mehr als zehn Prozent unseres Online-Buchumsatzes über E-Books, Tendenz weiter steigend", erklärte Firmenchef Carel Halff. Die Abwanderung des Buchmarkts ins Internet und der Trend zu elektronischen Büchern hatte der Douglas -Buchhandelstochter Thalia zuletzt schwer zugesetzt und den Konzern in die roten Zahlen gerissen.

Der Weltbild-Verlag, der im Besitz mehrerer katholische Diözesen in Deutschland steht, sollte noch vor wenigen Monaten verkauft werden. Die Kurie hatte sich an erotischen und kirchenkritischen Angeboten im Programm des Unternehmens gestoßen. Letztlich bliesen die Gesellschafter den Schritt zur Erleichterung Halffs allerdings ab und brachte ihre Anteile in eine Stiftung ein. (APA, 24.07. 2012)