Wien - Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro werde "derzeit nicht diskutiert". Dies stellte Österreichs Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) am Dienstag zu Äußerungen des deutschen Wirtschaftsministers Philipp Rösler (FDP) fest, der gemeint hatte, ein Austritt Griechenlands hätte längst seinen Schrecken verloren.

"Wir warten auf den Bericht der Troika", sagte Fekter vor dem Ministerrat in Wien. Der Bericht werde im September erwartet. Da werde fest stehen, wie weit Griechenland sein "Programm" mit Sparmaßnahmen und Reformen erfüllt habe.

Erst dann könne beraten werden, "wie wir mit den Auszahlungen umgehen." Bisher hätten die Griechen einiges versäumt. Es seien zwei Wahlen erfolgt, ohne dass an die Reformen gedacht wurde. Insbesondere das Privatisierungsprogramm stocke.

Wenn Griechenland keine Schuldentragfähigkeit erlange, könne auch nicht ausbezahlt werden, deponierte Fekter. Griechenland könne, so meinte die Ministerin, im Jahr 2020 wieder auf eigenen Beinen stehen, vorausgesetzt es erfülle das Programm.

Auch Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) bekräftigte, es gebe Konditionen, die Griechenland einhalten müsse. Sonst gebe es kein Geld. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat "keine Freude", dass sich die ganze Thematik jetzt wieder bis in den Herbst hineinzieht. (APA, 24.7.2012)