Bochum - Große Kinobetreiber im deutschsprachigen Raum wollen nach dem Blutbad bei der "The Dark Knight Rises"-Premiere in Aurora ihre Sicherheitsvorkehrungen in dieser Woche verschärfen. So gebe es etwa verstärkte Kontrollen beim Einlass und in den Kinosälen, sagte ein Sprecher des deutschen Kinobetreibers UCI-Kinowelt am Montag. "Wir bitten die Besucher zudem, auf Verkleidungen zu verzichten." Vor Schweizer Kinos werden auf Anordnung des Verleihers Warner Bros. die Taschen der Kinobesucher kontrolliert. Die österreichische Cineplexx-Kette will dagegen "die Sicherheitsmaßnahmen nicht offenlegen".

Der Amoklauf sei eine "schreckliche Tat an einem Ort der gemeinsamen Unterhaltung", sagte ein Cineplexx-Sprecher, "die Vorkehrungen werden entsprechend den jeweiligen Orten angepasst." Die Tat in den USA habe schockiert und betroffen gemacht, hieß es unisono von den Betreibern, die Vorführungen würden dennoch wie geplant durchgeführt. Auch wenn der reguläre Kinostart erst am Donnerstag ist, finden bereits ab morgen, Dienstag, Double- und Triple-Features als Vorpremieren statt. Auf Festlichkeiten und Spezialeffekte werde man jedoch verzichten.

Bei der "Batman"-Premiere in einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado hatte in der Nacht zum Freitag der 24-jährige James H. wahllos ins Publikum geschossen. Er wird beschuldigt, zwölf Menschen getötet und 58 weitere verletzt zu haben. Der schwer bewaffnete Schütze trug eine Gasmaske wie der Schurke Bane im Actionfilm und bezeichnete sich selbst bei der Festnahme als "Joker", der Bösewicht aus dem zweiten Teil der Trilogie. "Das Personal wird sensibilisiert und unsere Security-Mitarbeiter werden die Batman-Vorführungen mit erhöhter Aufmerksamkeit begleiten", hieß es seitens Cineplexx Deutschland. "Unser Publikum soll sich bei uns natürlich sicher fühlen." ( (APA, DER STANDARD, 23.7.2012)